In der Folge von Trumps Ankündigung versammelten sich in den USA Demonstranten, die gegen den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen protestierten. Foto: AFP

Die USA steigen aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Die Kritik von Politikern im In- und Ausland an diesem Schritt überschlägt sich geradezu. Auch US-Unternehmen sind empört.

Berlin - Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Pariser Klimaabkommen auszutreten und den Vertrag neu zu verhandeln, hat für weltweite Empörung gesorgt. Deutschland, Frankreich und Italien lehnten Neuverhandlungen über den Klimavertrag ab. Ein solcher Schritt sei nicht möglich, erklärten die drei Staaten am Donnerstag. Auch von US-Unternehmen und Politikern des Landes hagelte es Kritik.

Das Abkommen sei „ein Grundstein der Kooperation zwischen unseren Ländern, um den Klimawandel effektiv und rechtzeitig in Angriff zu nehmen“, hieß es in der Erklärung. Der von dem Abkommen vorgegebene Weg könne nicht einfach rückgängig gemacht werden. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte, Bundeskanzlerin Angela Merkel bedauere Trumps Schritt und habe ihm dies in einem Telefonat mitgeteilt.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte in einer Fernsehansprache auf Englisch, er respektiere die Entscheidung. „Aber ich denke, es ist ein Fehler für die USA und für unseren Planeten.“ EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete sprach von einem traurigen Tag für die Weltgemeinschaft. Die EU bedauere den einseitigen Schritt der USA.

Der Regierungschef der Fidschi-Inseln, Voreqe Bainimarama, der im November dem Klimagipfel in Deutschland vorsitzen wird, sagte, er sei enttäuscht. Er habe versucht, Trump vom Klimaabkommen zu überzeugen. Die Entscheidung sei besonders enttäuschend für Menschen, die wie die Bewohner seines Inselstaates im Pazifik oder in US-Küstenstädten wie New York oder Miami lebten.

UN-Generalsekretär António Guterres nannte den angekündigten Ausstieg eine große Enttäuschung, wie ein Sprecher mitteilte. Es sei entscheidend, dass die USA in Klimafragen führend blieben, so Guterres. Der ehemalige Präsident Mexikos, Vicente Fox, kritisierte Trumps Entscheidung ebenfalls scharf: Trump erkläre dem gesamten Planeten den Krieg, schrieb Fox auf Twitter. Der ehemalige Präsident liegt bereits seit längerem mit Trump wegen des geplanten Mauerbaus an der Grenze zu Mexiko im Clinch.

Trumps ehemalige Gegnerin im Wahlkampf, Hillary Clinton, nannte die Entscheidung einen historischen Fehler. Amerikanische Arbeiter und Familien würden davon benachteiligt, schrieb Clinton auf Twitter.

Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla, Elon Musk, trat von seiner Beratertätigkeit für Trump zurück. „Der Klimawandel ist real“, schrieb Musk auf Twitter. Aus dem Abkommen auszusteigen sei weder für die USA noch für die Welt gut. Auch der Chef der Walt Disney Company, Robert Iger, schmiss nach der Entscheidung seinen Beraterposten hin. Dabei gehe es ums Prinzip, schrieb Iger auf Twitter.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg schrieb in dem sozialen Netzwerk, der Austritt aus dem Klimaabkommen sei „schlecht für die Umwelt, schlecht für die Wirtschaft und riskiert die Zukunft unserer Kinder“. Der größte US-Autohersteller General Motors erklärte, das Unternehmen würde weiter daran festhalten, eine bessere Umwelt zu schaffen. Auch US-Autobauer Ford beteuerte sein Engagement für den Umweltschutz.