Sechs Panzerhaubitzen 2000 (PzH 2000) der Bundeswehr werden in der Hindenburg-Kaserne im niedersächsischen Munster auf ihren Transport Richtung Litauen vorbereitet. Deutschland wird der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Foto: dpa/Philipp Schulze

Um die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine gab es ein langes Ringen. Nun soll das Land zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg auch aus Deutschland ein hochmodernes Artilleriesystem bekommen – die Panzerhaubitze 2000.

Deutschland wird der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Dazu sei eine Übereinkunft erzielt worden, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Freitag (6. Mai) in Sliac in der Slowakei.

Die Waffensysteme sollten aus einer laufenden Instandsetzung kommen und damit der Bundeswehr nicht unmittelbar fehlen. Zu den Haubitzen solle eine Ausbildung angeboten werden.

Was ist die Panzerhaubitze 2000?

Die Panzerhaubitze 2000 ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanone auf einem Kettenfahrzeug und ähnelt damit einem Panzer. Mit Standardmunition erreicht die Panzerhaubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern, mit reichweitengesteigerter Munition sind 40 Kilometer möglich, wie die Bundeswehr schreibt.

Die Geschützbesatzung kann demnach bis zu sechs Granaten so abfeuern, dass diese gleichzeitig einschlagen. Bei der Bundeswehr heißt es weiter: „Die Panzerhaubitze 2000 ist eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit. Ihre Stärke liegt in ihrer Präzision und in ihrer großen Kampfentfernung.“

Was sind Haubitzen?

Haubitzen sind Artillerie-Geschütze, die seit dem 19. Jahrhundert im Gebrauch sind. Sie können sowohl von oberen wie von unteren Winkeln schießen, was sie von Feldkanonen und Mörsern unterscheidet.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden gepanzerte und auf Kettenfahrgestellen beweglich gemachte Haubitzen, wie die amerikanische M7 Priest oder die deutsche Panzerhaubitze „Wespe“ eingesetzt.

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Was sind Selbstfahrlafetten?

Selbstfahrlafetten sind eine Geschützart, die heute von der Bundeswehr als Panzerhaubitze bezeichnet wird und zur Panzerartillerie (englisch: self propelled howitzer) gehört.

In der Sowjetunion und bei ihren früheren Verbündeten aus der Zeit des Warschauer Pakts sowie in deren Nachfolgestaaten ist hierfür der Begriff Selbstfahrlafette üblich.

Bei der Selbstfahrlafette ist ein Geschütz mit einem gepanzerten, teilgepanzerten oder ungepanzerten Landfahrzeug fest verbunden. So kann das Geschütz vom Fahrzeug aus eingesetzt werden.

Da der Turm einer Haubitze in den des Geschützes integriert ist, bewahrt er Besatzung und Geschütz vor Witterungseinflüssen und Granatsplittern.

Panzerhaubitzen ermöglichen einen schnellen Stellungswechsel, was vor allem bei schnell vorrückenden Streitkräften von großer Bedeutung ist.