Der Start der indischen Mondrakete hat gefloppt. Foto: AP

Die Inder wollen auf den Mond. Doch weniger als eine Stunde vor dem Start der Rakete kommt es zu technischen Problemen. Bei der Mission suchen Wissenschaftler nach Wasser auf dem Erdtrabanten.

Satish Dhawan - Weniger als eine Stunde vor dem geplanten Raketenstart ist die erste indische Mondlandemission Chandrayaan-2 abgebrochen worden. Die indische Weltraumbehörde erklärte in der Nacht auf Montag, es habe ein „technisches Problem“ an der Trägerrakete gegeben. Als Sicherheitsmaßnahme sei der Start deswegen abgesagt worden.

Der Abbruch erfolgte nur 56 Minuten vor dem geplanten Abheben der Rakete. Ein neuer Starttermin soll zu einem späteren Zeitpunkt genannt werden. Nähere Angaben zur Art des technischen Problems machte die Weltraumbehörde zunächst nicht.

Eine Rakete sollte den Orbiter Chandrayaan-2 vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan Space Centre im Bundesstaat Andhra Pradesh ins All befördern. Der Orbiter hat ein Landemodul an Bord, das am Südpol des Mondes aufsetzen soll. Ein Forschungsfahrzeug soll dann auf der Oberfläche des Erdtrabanten unter anderem nach Spuren von Wasser suchen.

Bei einem Erfolg der Mission wäre Indien das vierte Land nach den USA, Russland und China, dem eine Mondlandung gelingt. Indien entwickelte nahezu alle Komponenten selbst, die Kosten dafür waren mit umgerechnet rund 124 Millionen Euro im Vergleich zu anderen Mondprogrammen niedrig. Bei Indiens erster Mondmission im Jahr 2008 hatte die Sonde Chandrayaan-1 den Erdtrabanten lediglich umkreist, war aber nicht gelandet.

Der Start der indischen Mondlandemission sollte nun kurz vor dem 50. Jahrestag der historischen ersten bemannten Mondlandung durch die US-Astronauten von Apollo 11 erfolgen. Die Mission Apollo 11 war am 16. Juli 1969 gestartet. Am frühen Morgen des 21. Juli mitteleuropäischer Zeit betrat dann der US-Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch den Mond.