Florian Stupp freut sich über den Preis aus den Händen von Hans Dieter Scheerer. Foto: Stetter

Den 17-jährigen Florian Stupp darf man getrost ein „Käpsele“ nennen. Der Gärtringer setzt gerne spezielle Projekte um, nun gab’s einen Preis vom Landtag.

Ob Smartphone-App für umweltbewusstes Einkaufen, Notrufsystem für Skifahrer oder Fluchtwege-Leittechnik für Gebäude – Florian Stupp hat in seinen jungen Jahren bereits einige ambitionierte Produkte und Konzepte auf den Weg gebracht. Auf sein Überwachungssystem von Kältekreisläufen, das er im vergangenen Jahr bei „Jugend forscht“ vorgestellt hat, war sogar das Sindelfinger Kälte- und Klimatechnik-Unternehmen Bitzer aufmerksam geworden. Der junge Gärtringer, der das Otto-Hahn-Gymnasium in Böblingen besucht, sprüht offensichtlich nur so vor innovativen Ideen und setzt seine Vorhaben dann auch noch gleich konkret um.

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Dass der 17-Jährige nicht nur in Technik- und Computer-Themen fit ist, hat er zuletzt gezeigt. Von den Diskussionen rund um die Corona-Pandemie und deren Bekämpfung angeregt, verfasste Stupp eine Text-Erörterung zum Thema „Ist Sport systemrelevant?“ Diese reichte der Gärtringer beim alljährlichen Schülerwettbewerb „Komm heraus, mach mit“ des Landtags von Baden-Württemberg zur Förderung der politischen Bildung ein und bekam prompt einen Ersten Preis. Bei dem Wettbewerb geht es darum, zu aktuellen brisanten politischen Themen Stellung zu nehmen. Und da passte die Frage der „Systemrelevanz“, die während der Corona-Pandemie über Wohl und Wehe einiger gesellschaftlicher Bereiche entschied, hervorragend hinein.

„Mich hat bei dem Thema die hohe Aktualität fasziniert“, sagt Florian Stupp. Denn während der Lockdowns sei der Sport von der Politik in vielen Fällen verboten und im Gegensatz zu beispielsweise der Lebensmittelversorgung oder dem Gesundheitswesen als nicht systemrelevant eingestuft worden. „In der Erörterung ging es dann um die Abwägung von Argumenten für und gegen die Systemrelevanz von Sport, also der Frage, ob Sport unsere Gesellschaft am Laufen hält.“

Sport könne eine nachhaltig funktionierende Gesellschaft erhalten

Der OHG-Schüler erkannte letztlich im Sport und der körperlichen Betätigung großen Wert. „Sport hat Eigenschaften und Daseinsfunktionen wie etwa die Unterstützung des Gesundheitssystems und den kulturellen Austausch sowie die Stärkung des Zusammenhalts in der Gesellschaft, die eine Einstufung von Sport als systemrelevant in jedem Fall rechtfertigen“, schreibt Florian Stupp, der sich vor geraumer Zeit bereits beim Wettbewerb „Jugend debattiert“ für das Bundesfinale qualifiziert hatte. Da der Sport viele dieser Aufgaben jedoch nicht alleine übernehmen würde, sei eine unmittelbare Systemrelevanz letztlich nicht gegeben. „Allerdings trägt der Sport dazu bei, dass unsere Gesellschaft gut funktioniert, dass Menschen glücklich sind, sich gegenseitig kennenlernen, dass Menschen ihre besten Leistungen abrufen können.“ Der Sport als Ausgleich sei wichtig, um eine nachhaltig funktionierende Gesellschaft zu erhalten.

Für die Erörterung erhielt Florian Stupp einen Ersten Preis samt Geldpreis. Zudem bekam der 17-jährige Gärtringer eine Silbermünze des Landtags als Erinnerung. Hans Dieter Scheerer, der FDP-Landtagsabgeordnete aus Weil der Stadt, überreichte dem Schüler die Auszeichnung am Böblinger Otto-Hahn-Gymnasium.