Der Kindergarten an der alten Wache bietet jede Menge Platz zum Spielen. Foto: Horst Rudel

Der neue Kindergarten „Wunderwerk“ im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park ist fertig. Er ist in der Rekordzeit von nur 13 Monaten gebaut worden. Vor allem die Lage bei der Alten Wache ist beeindruckend.

Ostfildern - Wunderwerk heißt der neue Kindergarten im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park. Der Oberbürgermeister Christof Bolay findet den Namen absolut passend, denn es sei „ein Wunderwerk, dass das Gebäude in so kurzer Zeit erstellt wurde“, erklärte er jüngst bei der Eröffnung der Betreuungseinrichtung. Gerade einmal 13 Monate sind von der ersten Bedarfsdiskussion bis zum ersten Nutzungstag vergangen, um das rund 1,7 Millionen Euro teure Projekt an der Alten Wache zu realisieren. Damit haben der zuständige Fachbereichsleiter Michael Striebeck und seine Mitarbeiter den damals als „sportlich“ empfundenen Terminplan eingehalten.

Seit Ende August füllen 56 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren die neuen Räume mit Leben. Ob sie den herrlichen freien Blick über das Körschtal ebenso schätzen, wie ihre Eltern und die Erzieherinnen, mag bezweifelt werden. Aber die großzügigen Außenanlagen sind so recht nach dem Geschmack der Kleinen, die sich dort nach Herzenslust unter freiem Himmel austoben können.

Ein Kindergarten in Traumlage

Von einem solchen Ambiente eines Kindergartens „in Traumlage“ war nicht immer auszugehen. Die ursprünglichen Pläne der Stadtverwaltung für einen Ersatz des in die Jahre gekommenen Kindergartens „Blumenhalle“ waren andere gewesen. Drei der sechs Gruppen, haben ihr neues Domizil im Allgenerationenhaus bezogen. Die restlichen drei sollten in einem Gebäude im Scharnhauser Park untergebracht werden, das über keinen Außenspielbereich verfügt hätte. Gegen dieses Vorhaben protestierten die Eltern seinerzeit energisch, ein Kindergarten ohne Garten war für sie keine Option.

Letztlich hat ihr Engagement zu jenem Erfolg geführt, der jetzt zu sehen ist. Und der den Rathauschef Christof Bolay bei der Eröffnung der Kindertagesstätte in der Ernst-Heinkel-Straße beteuern ließ: „Wir nehmen unseren Auftrag ernst, Familienfreundlichkeit in der Stadt zu realisieren und gute Kinderbetreuung anzubieten.“ Im „Wunderwerk“ arbeiten elf Erzieherinnen und eine Sprachförderkraft. Sie gewährleisten eine Ganztagsbetreuung mit verlängerten Öffnungszeiten.

Undefinierbare Leitungen

Der Neubau kann dank einer sogenannten Stahlrahmen-Modulkonstruktion bei Bedarf erweitert werden. Schon jetzt stehen in der Einrichtung rund 600 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, wobei anstelle des klassischen großen Gruppenraums mehrere kleinere, bedarfsgerecht nutzbare Räume eingerichtet wurden.

Die 13 Monate, in denen das Gebäude errichtet wurde, empfindet auch der Architekt Stephan Eberding als „Spitzenzeit“. Selbst Unvorhergesehenes habe das nicht verhindern können. Denn während der Vorbereitungsmaßnahmen für die Bodenplatte seien die Arbeiter auf diverse im Erdreich vergrabene Leitungen gestoßen. „Die waren in keinem Plan verzeichnet und hätten da überhaupt nicht sein dürfen“, erzählt Eberding. Wo sie herkommen, wo sie hinführen und welchen Zweck sie haben, sei trotz intensiver Nachforschungen im Dunkeln geblieben. Ebenso wie die Leitungen, denn „wir haben schließlich drüber gebaut“, sagt der Architekt.