Das Ende der alten Sporthalle 1 ist nun endgültig besiegelt. Foto: Michael Steinert/Archiv

Mit großer Mehrheit beschließt der Gemeinderat Ostfildern im Stadtteil Nellingen den Neubau einer Sporthalle für rund 950 Zuschauer. Die Fraktionen der Freien Wähler, CDU und SPD hatten gemeinsam einen entsprechenden Antrag gestellt.

Ostfildern - In Ostfildern ist für den Bau einer neuen Sporthalle im Stadtteil Nellingen ein Kompromiss gefunden worden. Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit großer Mehrheit für eine Halle mit einer Zuschauerkapazität von 750 Sitz- und 200 Stehplätzen ausgesprochen. Die Kosten liegen nach derzeitigem Stand bei rund 13,5 Millionen Euro. Der Vorschlag der Verwaltung war durch einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen der Freien Wähler, der CDU und der SPD modifiziert worden – sehr zur Überraschung, aber auch Zufriedenheit der Verantwortlichen des Turnvereins Nellingen (TVN) und des Frauenhandball-Bundesligisten Schwaben Hornets. Die späteren Nutzer hoffen nun, dass sie für die detaillierte Planung der Halle von der Stadtverwaltung mit ins Boot geholt werden.

Die neue Halle ist bundesligatauglich

Bernd Aichele, der Geschäftsführer der Schwaben Hornets, und der TVN-Vorsitzende Karl-Hans Schmid zeigten sich am Tag nach der für den Verein so wichtigen Entscheidung sehr angetan von dem Ergebnis. „Für uns ist das gut so“, sagt Bernd Aichele. Zumal die Größenordnung für den Hallenneubau auf dem „Campus West“ in Nellingen, der die in die Jahre gekommene Sporthalle 1 ersetzen soll, die Anforderungen für den Spielbetrieb in der ersten Bundesliga erfüllt. Er sei zudem überrascht, dass sich die drei Gemeinderatsfraktionen zusammengetan haben und sich damit erfolgreich für die Interessen der späteren Nutzer eingesetzt hätten. „Gut ausgearbeitet“ hätten die Kommunalpolitiker, dass die von den Sportvereinen und Schulen genutzte Halle eine Zuschauerkapazität von insgesamt 950 Plätzen und ein Raumprogramm mit einem teilbaren Mehrzweckraum von mindestens 100 Quadratmetern Fläche benötige.

Mit ihren Forderungen wichen die Antragsteller nur unwesentlich vom Vorschlag der Verwaltung ab. Diese war von ihrem ursprünglichen Ansinnen, eine reine Funktionshalle mit einer Kapazität für nur rund 400 Zuschauer zu bauen, abgekommen. Sie hätte damit wohl auch keine Mehrheit im Gremium gefunden.

Mit der jetzt getroffenen Entscheidung sieht Karl-Hans Schmid „den harten Kampf“ belohnt, den die Sportler für ihre Interessen ausgefochten hätten. Etwas mehr Unterstützung hätte er sich indes von den anderen Vereinen gewünscht, die die Halle später ebenfalls nutzten. „Es wird schließlich keine Halle für den TVN oder die Schwaben Hornets gebaut, sondern für Ostfildern“, stellt Karl-Hans Schmid klar.

Vereine wollen mit eingebunden werden

Mit der jetzt gefundenen Lösung und dem damit verbundenen Kompromiss sei der Verein „sehr einverstanden“. Und er könne gut mit dieser leben, obwohl der TVN eine neue Halle mit mindestens 1000 Zuschauerplätzen gefordert hatte. Karl-Hans Schmid hofft nun, dass die Vereine und Schulen in die nun folgenden weitergehenden Planungen eingebunden werden. Denn der genaue Entwurf für die neue Halle, die bis Ende 2022 fertig sein soll, soll sich aus einem Architektenwettbewerb ergeben, der noch in diesem Jahr ausgeschrieben wird. Karl-Hans Schmid hofft, dass die darin gestellten Anforderungen von der Verwaltung gemeinsam mit den späteren Nutzern erarbeitet werden. Schließlich habe man ganz zu Beginn der Findungsphase in Workshops schon sehr gute Ergebnisse erzielt, was die Ausgestaltung einer neuen Sporthalle betrifft.