Dieses Foto vom Vollmond wurde in Los Angeles aufgenommen. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie, um die außergewöhnlichen Aufnahmen des Ostervollmonds weltweit zu bestaunen! Foto: dpa/Ringo Chiu

Am Stuttgarter Nachthimmel zog in der Nacht zum Montag ein hell leuchtender Vollmond die Blicke auf sich. Was der Erdtrabant mit unserem Ostern zu tun hat.

Stuttgart - Seit jeher übt der Vollmond eine große Faszination auf die Menschen aus. Manche scheint er um den Schlaf zu bringen, andere versprechen sich durch ihn heilende Wirkung. Eines jedoch ist gewiss: Einen Blick in den Himmel wagen regelmäßig Millionen Menschen.

Auch in der Nacht auf Montag sorgte der Vollmond über Stuttgart für faszinierte Blicke nach oben in den Nachthimmel. Um kurz nach 21 Uhr stand der Erdtrabant am Himmel der Sonne gegenüber, wie Experte Hans-Ulrich Keller vom Planetarium Stuttgart verrät.

Der erste Vollmond nach Frühlingsanfang

Tatsächlich war es ein ganz besonderer Vollmond, der hell über der Landeshauptstadt leuchtete. Denn es handelt sich beim sogenannten Ostervollmond um ein erstes Zeichen für den Frühling – nämlich den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang – und nach den Kalenderregeln ist am ersten Sonntag nach diesem Vollmond Ostern.

Lesen Sie hier: Bringt uns der Vollmond um den Schlaf?

Die Regel, Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern, wurde übrigens im Jahr 325 auf dem Konzil von Nicaea beschlossen. Dort legte man als Frühlingsbeginn den 21. März fest – ohne Uhrzeit. Somit war der erste Vollmond nach dem 21. März in diesem Jahr Sonntag, der 28. März. Der folgende Sonntag, 4. April, ist daher der Ostersonntag.

Der Ostervollmond wird teils auch „Worm Moon“, also auf Deutsch „Wurm-Mond“ genannt. Dieser Name stammt von den amerikanischen Ureinwohnern und nimmt Bezug auf die Jahreszeit, in der die Pflanzen wachsen, der Boden taut und die Würmer wieder in der Erde kriechen.

Bringt uns der Vollmond um den Schlaf?

Für die These, dass uns der Mond Schlaf raubt, gibt es allerdings keinerlei wissenschaftlichen Belege, wie Schlafforscher Hans-Günter Weeß erklärt. „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und dem Vollmond“, sagt der Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums im pfälzischen Klingenmünster.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Das lässt sich im April am Sternenhimmel beobachten

Dennoch hielten besonders Menschen, die ohnehin einen schlechten Schlaf haben, hartnäckig an dieser Vermutung fest, wie Weeß aus der Praxis weiß. Der Experte erklärt dies mit dem Phänomen der selektiven Wahrnehmung. Das heißt: Der Vollmond stellt sich für die Betroffenen als augenscheinliche Ursache für die Schlafstörung dar.

Ein weiterer Grund sei das psychologische Erklärmodell der selbsterfüllenden Prophezeiung. Demnach stellen sich einige Menschen in Vollmondphasen bereits auf einen schlechten Schlaf ein – und liegen dann so angespannt im Bett, dass sie kein Auge zumachen können.

Wir zeigen Ihnen die spektakulärsten Bilder dieses Ereignisses. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie, um die außergewöhnlichen Aufnahmen des Ostervollmonds weltweit zu bestaunen!