Rund 40 Meter Girlande und mehr als 2000 bunte Eier zieren den Osterbrunnen auf dem Schorndorfer Marktplatz. Foto: Gottfried Stoppel

Die Schorndorfer Landfrauen haben den Marktbrunnen in ein Kunstwerk verwandelt. In Winnenden verkauft die SPD am Karsamstag Ostereier für einen guten Zweck.

Schorndorf - Rund 2000 farbige Ostereier und 40 Meter Girlande waren notwendig, um den Schorndorfer Marktbrunnen in einen Osterbrunnen zu verwandeln. Dank der Landfrauen Schorndorf, die sich bereits vor zwei Wochen ans Werk machten, ist die Pracht zu sehen. Bei den Eiern handelt es sich nicht um echte. „Das geht nicht, die wären zu schnell kaputt. Sie sind aus Kunststoff, aber sie wurden von uns bemalt“, sagt Helga Knauß-Auwärter, die Chefin der Schorndorfer Landfrauen.

Rund 50 Personen haben an der Aktion mitgemacht. „25 Frauen waren damit beschäftigt, die Girlanden zu binden“, sagt Helga Knauß-Auwärter. Federführend für die Gestaltung seien Marianne Mayer und Ilse Drechsler, die Osterbrunnenbeauftragten. „Sie lassen sich jedes Jahr etwas neues einfallen.“

45 Frauen und fünf Männer schmücken den Brunnen

Beim Aufbau am Brunnen seien wiederum rund 25 Frauen und fünf Männer beteiligt gewesen. Die schweren Bögen aufzurichten erfordere schon Kraft. Unterstütz werden die Landfrauen zudem vom Marketingverein Schorndorf Centro. „Von diesem bekommen wir unsere Unkosten ersetzt“, sagt Helga Knauß-Auwärter.

Der Brauch des Osterbrunnens ist weit verbreitet und stammt wahrscheinlich ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz. Auch der Winnender Marktbrunnen wurde in einen Osterbrunnen verwandelt und aller Orten sieht man große und kleine Wasserspender mit bunten Eiern und Girlanden verziert. Der Obst- und Gartenbauverein Nellmersbach hat auf diese Weise sogar seine Obstpresse in eine Osterpresse umfunktioniert. Die ersten Berichte zu Osterbrunnen sind noch relativ neu. Zu Beginn des 20. Jahrhundertes wurden die geschmückten Brunnen erstmals erwähnt.

Baden-Württemberg zählt heute zu den Osterbrunnen-Hochburgen. Einer der weltgrößten steht auf dem Kirchplatz in Oberstadion, einer Gemeinde im Alb-Donau-Kreis. Dieses Jahr wurden dort rund 30 000 Wachtel-, Hühner-, Enten- und Gänseeier verarbeitet, um den kronenförmigen Osterbrunnen zu kreieren. In Oberstadion ist der Brunnen zwar frei zugänglich, jedoch kann man mit einer Kombi-Eintrittskarte sowohl das örtliche Krippenmuseum besuchen, als auch eine Führung am Brunnen mitmachen.

Eierverkauf bei Wind und Wetter für eine gute Sache

Keinen Eintritt verlangt hingegen die SPD-Ortsgruppe Winnenden, die dieses Jahr wieder auf dem Wochenmarkt am Karsamstag Ostereier für einen guten Zweck verkauft. Mit dem Erlös wird der Hilfsverein für psychisch Kranke Rems-Murr bedacht. Den Stand, der um 8 Uhr aufgebaut sein wird, erkennt man leicht an dem rot leuchtenden SPD-Sonnenschirm, der die bunte Pracht darunter nicht nur vor Hitze, sondern in den vergangenen Jahren vor allem vor Feuchtigkeit schützte.

Die Genossinnen und Genossen um Andreas Herfurth trotzen Jahr für Jahr jedem noch so garstigen Wetter, um rund 2000 gekochte und von Hand bemalte oder bunt gefärbte – nicht etwa nur rote, wie manche nicht aufhören zu lästern – unter die Leute zu bringen. Auch dieses Jahr soll sich die Sonne nicht immer zeigen.