“Maestro“ schildert eine Liebe, die von ihm auf eine harte Probe gestellt wird: Bradley Cooper als Leonard Bernstein und Carey Mulligan als seine Frau Felicia. Foto: Cr. Jason McDonald/Netflix © 20/Cr. Jason McDonald

Von „Maestro“ über „Killers of the Flower Moon“ bis zum Favoriten „Oppenheimer“: Welche Oscar-Filme in Deutschland wo gestreamt werden, erfahren Sie hier.

Am 10. März werden in Los Angeles zum 96. Mal die Academy Awards verliehen. Preisverleihungen gucken sich immer besser, wenn man die Filme, die nominiert sind, auch gesehen hat. Welche Oscar-Filme in Deutschland wo gestreamt werden (und welche noch im Kino laufen), erfahren Sie hier:

Oppenheimer

Für seine Rolle als Robert Oppenheimer könnte Cillian Murphy den Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen. Foto: Universal Pictures/Melinda Sue Gordon

Das Duell zwischen den beiden Kino-Blockbustern „Oppenheimer“ und „Barbie“ dominierte den vergangenen Sommer. Das Christopher-Nolan-Epos über Robert Oppenheimer (furios gespielt von Cillian Murphy), den Erfinder der Atombombe, überzeugte nicht nur die Kritiker, sondern auch ein Millionenpublikum. Für insgesamt 13 Academy Awards ist „Oppenheimer“ nominiert – darunter auch als bester Film. Regisseur Nolan könnte seinen ersten Oscar in der Kategorie „Regie“ gewinnen und Murphy als bester Hauptdarsteller gewinnen. Es dürfte wenige Filmfans geben, die ihn nicht gesehen haben. Wer es noch nachholen will: Inzwischen gibt es „Oppenheimer“ bei Videoplattformen wie Amazon Prime, Apple TV+ oder Youtube zum Leihen oder Kaufen.

Die Filmkritik zu „Oppenheimer“

Maestro

In „Maestro“ spielt Bradley Cooper den Dirigenten Leonard Bernstein, Carey Mulligan seine Frau Felicia. Foto: Filmfest Venedig/Netflix/Jason McDonald

Das komplizierte Privatleben eines Genies – darum geht es im Biopic „Maestro“ über Leonard Bernstein, der zweiten Regiearbeit von Bradley Cooper. Sieben Mal ist der Film insgesamt nominiert. Cooper spielt auch die Hauptrolle – und könnte dafür einen Oscar gewinnen. An seiner Seite: Carey Mulligan als Bernsteins Frau Felicia. Die britische Schauspielerin verkörpert die bis an die Schmerzgrenze tolerante Dirigenten-Ehefrau so virtuos, dass sie Oscar-Gold redlich verdient hätte. Nominiert ist das Werk auch in der Königsdisziplin „Bester Film“. Zu sehen ist der Film bei Netflix.

Die Filmkritik zu „Maestro“

Killers of the Flower Moon

Lily Gladstone (Mitte) könnte als erste indigene Schauspielerin den Oscar für die beste Hauptrolle gewinnen. Foto: Apple TV+/AP/Melinda Sue Gordon

Der Altmeister kann es immer noch: Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon“ geht mit zehn Nominierungen in die Oscar-Nacht. Der Thriller basiert auf einer wahren Geschichte: Nach dem Fund von Öl auf seinem Land in Oklahoma wurde das indigene Volk der Osage in den 1920er Jahren systematisch von weißen Amerikanern ins Visier genommen, viele Osage-Angehörige wurden ermordet. Das mehr als dreistündige Epos ist mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro hochkarätig besetzt. Lily Gladstone ist nominiert, würde sie den Goldmann holen, schriebe sie als erste indigene beste Hauptdarstellerin Oscar-Geschichte. Scorsese könnte mit 81 den Regie-Oscar gewinnen, De Niro ist als bester Nebendarsteller im Rennen. Im Abo dabei ist „Killers of the Flower Moon“ bei Apple TV+, auf anderen Streamingplattformen kann man den Film kaufen oder leihen.

Barbie

Er hat Chancen auf den Oscar, sie ist nicht einmal nominiert: Ryan Gosling und Margot Robbie im Kassenschlager „Barbie“. Foto: Courtesy of Warner Bros. Picture

Pink ist Trumpf – zumindest war dies im vergangenen Sommer an den Kinokassen der Fall. Nicht so sehr bei den Oscars. Überraschend wurde Greta Gerwig in der Kategorie „Beste Regie“ übergangen, auch Hauptdarstellerin Margot Robbie wurde nicht nominiert. Um den Titel „Bester Film“ darf „Barbie“ aber mitkonkurrieren. Der wahnsinnig detailreich ausgestattete, witzige und feministische Film bugsiert Barbie aus ihrer perfekten, frauendominierten Traumwelt ins wahre Leben, wo noch nie eine Frau im Oval Office saß und häufig immer noch Männer sagen, wo’s lang geht. „Barbie“ geht mit acht Nominierungen ins Oscar-Rennen: Ryan Gosling und America Ferrera haben in den Kategorien der besten Nebendarsteller Chancen, auch zwei Songs aus der knatschpinken Satire sind nominiert. Wer’s im Kino verpasst hat: „Barbie“ ist bei Wow, dem Streamingdienst des Bezahlsenders Sky, mit im Abo, auf anderen Streamingplattformen kann man den Film kaufen.

Die Filmkritik zu „Barbie“

Poor Things

Emma Stone und Mark Ruffalo haben für ihre Rollen in „Poor Things“ beide Oscar-Chancen. Foto: Searchlight Pictures/AP/Atsushi Nishijima

Eine extrem mutige Emma Stone brilliert in der bizarr-experimentellen Frankenstein-Version von Giorgos Lanthimos: Sie spielt eine Frau, der das Gehirn eines Babys eingesetzt wurde. Unter der Aufsicht eines Professors (Willem Dafoe) lernt sie die Welt neu kennen – und muss sich schnell übergriffige Männer vom Hals halten. Die Fantasy-Komödie ist für elf Oscars nominiert, darunter auch in der Kategorie „Bester Film“. Die Chancen stehen gut, dass Stone am Sonntag für „Poor Things“ den Goldmann mit nach Hause nimmt – sie dominierte praktisch alle Preisverleihungen in dieser „Award Season“. Bei Videoplattformen wie Amazon Prime, Apple TV+ oder Youtube gibt es „Poor Things“ zum Leihen oder Kaufen.

Anatomie eines Falls

Sandra Hüller spielt eine Schriftstellerin, der vorgeworfen wird, ihren Mann getötet zu haben. Foto: Plaion Pictures

Sandra Hüller, die erste: In „Anatomie eines Falls“ spielt die deutsche Schauspielerin eine Schriftstellerin, die sich vor Gericht wegen Mordverdachts an ihrem Ehemann verantworten muss. Das Drama der französischen Regisseurin Justine Triet ist ein Liebling der Kritiker. Hüller ist als beste Hauptdarstellerin nominiert, Triet könnte mit ihrem Film in den exklusiven Club der wenigen Oscar-prämierten Regisseurinnen aufsteigen. „Anatomie eines Falls“ ist auch als bester Film nominiert. Den Film gibt es bei Videoplattformen wie Amazon Prime, Apple TV+ oder Youtube zum Leihen oder Kaufen.

The Zone of Interest

Das Idyll neben dem Grauen: „The Zone of Interest“ handelt von der Familie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß. Foto: Leonine

Sandra Hüller, die zweite: Zusammen mit Christian Friedel spielt sie die Hauptrolle in dem bedrückenden Drama des britischen Regisseurs Jonathan Glazer. Der Film zeigt den Alltag der Familie von KZ-Kommandant Rudolf Höß – direkt neben dem KZ Auschwitz. Was jenseits des hohen Zauns im Vernichtungslager passiert, wird nicht gezeigt, sondern nur angedeutet – etwa durch Geschrei oder Rauch aus den Krematorien. Daneben lebt die Familie Höß – Rudolf (Friedel), Hedwig (Hüller) und die fünf Kinder – in luxuriöser wahnwitziger Idylle. „The Zone of Interest“ hat fünf Oscar-Chancen, auch als bester Film. Der Film läuft derzeit im Kino.

Die Filmkritik zu „The Zone of Interest“

American Fiction

Für den Regisseur Cord Jefferson gab es für „American Fiction“ einen Bafta. Foto: Invision/AP/Vianney Le Caer

Die beißende Satire ist das gefeierte Regiedebüt des Amerikaners Cord Jefferson – und landete prompt in der Königskategorie „Bester Film“. Der Hauptdarsteller Jeffrey Wright glänzt als gefrusteter Autor, der zum Spaß unter einem Pseudonym ein Buch schreibt, das alle Klischees der Darstellung von Schwarzen enthält. Doch das als Parodie gedachte Werk wird auf dem Buchmarkt zum sensationellen Erfolg, und der überraschte Autor muss die Scharade fortsetzen. Wright ist als bester Hauptdarsteller nominiert. Auch der Nebendarsteller Sterling K. Brown kann auf seinen ersten Oscar hoffen. American Fiction ist seit Kurzem bei Amazon Prime zu sehen.

The Holdovers

Da’Vine Joy Randolph hat für ihre Rolle als Internatsköchin in dieser Saison schon einige Preise eingeheimst. Foto: AFP/ROBYN BECK

Ein kleiner, berührender Film ist Alexander Paynes „The Holdovers“. Paul Giamatti spielt darin einen notorisch schlecht gelaunten Internatslehrer, der in den 1970er Jahren eine Handvoll Schüler über die Weihnachtsferien aufnehmen soll. Am Ende sitzt er mit dem mürrischen Teenager Angus (Dominic Sessa) und der als verschroben geltenden afroamerikanischen Köchin Mary (Da’Vine Joy Randolph) fest. Dabei kommen die Drei sich menschlich näher. Giamatti könnte einen Oscar als bester Hauptdarsteller mit nach Hause nehmen. Randolph hat allerbeste Chancen in der Kategorie „beste Nebendarstellerin“. Der Film läuft derzeit noch im Kino.

Past Lives

Celine Song bekam für „Past Lives“ den Independent Spirit Award für die beste Regie. Foto: Invision/AP/Chris Pizzello

Mit „Past Lives – In einem früheren Leben“ feierte die südkoreanisch-kanadische Autorin Celine Song ihr Regiedebüt – und prompt gab es eine Nominierung in der Kategorie „Bester Film“. Ihre Hauptfiguren (gespielt von Greta Lee und Teo Yoo) verbindet eine Sandkastenliebe in Südkorea, Jahrzehnte später treffen sie sich in New York wieder. Song hat auch Chancen auf einen Oscar für das beste Original-Drehbuch. Den Film gibt es bei Videoplattformen wie Amazon Prime, Apple TV+ oder Youtube zum Leihen oder Kaufen.