Die Wendefläche an der Griegstraße muss oft als Parkplatz herhalten. Foto: z

Die Bezirksbeiräte aus Botnang wollen ein Halteverbot am Marktplatz. Doch die Verwaltung winkt ab.

Stuttgart-Botnang - Und täglich grüßt das Murmeltier: Wer sich ein wenig Zeit nimmt, um die Verkehrssituation an der Wendefläche der Griegstraße in Botnang zu beobachten, kann immer wieder dasselbe Verhalten von Autofahrern beobachten. Sie stellen ihr Fahrzeug ab und verschwinden für zehn bis 30 Minuten in den verschiedenen Einkaufsläden rund um den Marktplatz. Während die Wendefläche nun vollgestellt ist, versuchen andere Autofahrer ihr Fahrzeug zu drehen, um die Griegstraße wieder verlassen zu können. Das führt zu abenteuerlichen Manövern, die auch teilweise über den Gehweg führen.

„Ich habe mir das mal eine Stunde lang angeschaut“, sagte der SPD-Bezirksbeirat Dirk Bulander in einer Bezirksbeiratssitzung. „Viele Menschen wurden gefährdet, weil über den Bürgersteig gefahren wurde.“ Es sei an der Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Das Problem ist nicht neu. Schon lange stößt das Parkverhalten auf der Wendefläche den Bezirksbeiräten sauer auf. „Wir wollen dort ein Halteverbot“, forderte nun auch Jens Keller (Grüne). Das derzeitige Parkverbot, das es den Autofahrern erlaube, dort bis zu drei Minuten ihr Fahrzeug abzustellen, mache es dem Ordnungsamt sehr schwer, die Verstöße zu ahnden. Das sahen die Lokalpolitiker der anderen Fraktionen ähnlich und forderten die Stadtverwaltung einstimmig dazu auf, rechtlich zu prüfen, ob an der Wendefläche ein Halteverbot eingeführt werden kann.

Fußgänger sollen geschützt werden

Die Antwort des Amtes für öffentliche Ordnung ließ nicht lange auf sich warten. Bezirksvorsteherin Mina Smakaj las das Schreiben in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung vor: Nach erneuter Prüfung des Anliegens sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass ein absolutes Halteverbot auf der Wendefläche rechtlich nicht umzusetzen sei. Verkehrszeichen dürften nur dort angebracht werden, „wo dies auf Grund der besonderen Umstände zwingend erforderlich ist. Hier müsste eine qualifizierte Gefahrenlage vorliegen, was hier nicht der Fall ist“. Die Wendefläche müsse zum Ein- und Aussteigen sowie zum Be- und Entladen zur Verfügung stehen. Die umliegenden Geschäfte und Einrichtungen wie die Bäckerei und die Arbeiterwohlfahrt bräuchten diese Option.

Nach Rücksprache mit dem Polizeiposten Botnang schlägt das Amt für öffentliche Ordnung vor, dass der Gehweg mit grün-weiß-grünen Feuerwehrpollern abgesichert wird, um die Fußgänger vor rangierenden Fahrzeugen zu schützen. Zudem solle konsequent der Verkehr an dieser Stelle überwacht werden.