Auf Höhe der heutigen Fußgängerampel soll ein Zebrastreifen angelegt werden. Foto: factum/Granville

Bis Ende 2018 sollen die Bauarbeiten an der Neuen Mitte entlang der Nufringer Ortsdurchfahrt andauern. Dabei wird zum Schutz vor Hochwasser auch der Kanal im Untergrund erweitert.

Nufringen - Lange hat man im Rathaus geplant und organisiert, jetzt ist es soweit: am Montag rücken in Nufringen die Bagger an, bis Ende 2018 wird an der Neuen Mitte gebaut. Es ist ein Mammutprojekt, das vor Bürgermeisterin Ulrike Binninger liegt. Ihr ist bewusst, dass dies auch eine außergewöhnliche Kraftanstrengung für die Bürger bedeutet, da eine solche Dauerbaustelle immer auch Dreck, Lärm und nicht zuletzt Verkehrsbehinderungen mit sich bringt. Aber: „Eine Alternative gibt es nicht.“

Eigentlich sollte Binninger zufolge bereits im Frühjahr 2016 mit den Bauarbeiten an der Hauptstraße begonnen werden, dann sei allerdings das Thema Hochwasserschutz auf die Agenda gerückt. Um Nufringen vor Überflutungen wie in den Jahren 2006 und 2013 zu schützen, müsse der Kanal, der auch unter der Ortsdurchfahrt verläuft, erweitert werden. Der Gemeinderat entschloss sich, alles in einem Aufwasch zu erledigen. Dadurch dauerten die Bauarbeiten nun länger. „Ich hoffe aber, dass wir dafür die nächsten 50 Jahre Ruhe haben“, so Ulrike Binninger.

Ersatzparkplätze für die Anwohner

Die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt unterteilen sich in fünf Abschnitte. Der erste, der jetzt auf Höhe des Gasthauses Taube startet und im Juli beendet sein soll, umfasst den Bereich von der Gärtringer Straße auf Höhe Hagstraße bis zur Hauptstraße 46. Dort werden im Untergrund neue Wasserleitungen verlegt und der Kanal saniert. Im Anschluss sollen sowohl die Fahrbahn als auch die Gehwege und Randbereiche neu angelegt und bepflanzt werden.

Die Gemeinde erhöht während der Bauzeit die Parkdauer auf den ausgeschilderten Parkplätzen mit Parkscheibenregelung auf vier Stunden. Für die betroffenen Anwohner des ersten Bauabschnitts werden im Bereich der Hauptstraße 66 zehn Parkplätze angelegt. In den parallel zur Hauptstraße verlaufenden Straßen könne aber nach wie vor geparkt werden, heißt es in einer Broschüre, die die Stadt für die Nufringer angefertigt hat.

Parkverbot in der Umleitung

Als Umleitung für den ersten Bauabschnitt wird die Strecke Gärtringer Straße, Hohenzollernstraße, Bergstraße, Oberjesinger Straße, Herrenberger Straße ausgeschildert. Parken ist dort nicht mehr erlaubt, sagt Binninger. „Die Straßen haben nur eine gewisse Breite und der Verkehr, der über die Umleitung kommt, muss fließen können.“ Natürlich seien die betroffenen Anwohner nicht begeistert, „die meisten nehmen es allerdings mit Gelassenheit hin.“ Sie appelliert an alle Autofahrer, die nicht nach Nufringen wollen, sondern die Ortsdurchfahrt nur als Schleichweg bei einem Stau auf der nahen B14 nutzen, auf der Bundesstraße zu bleiben. „Diesen Schleichweg gibt es erst einmal nicht mehr.“ Die Bushaltestellen in der Hauptstraße werden in den Bushaltebuchten in der Herrenberger Straße eingerichtet.

Sobald die erste Phase beendet ist, arbeiten sich die Bauarbeiter schrittweise durch die Ortsmitte nach Westen vor. Im zweiten Abschnitt wird die Hauptstraße bis kurz hinter dem alten Rathaus aufgerissen. Der dritte Abschnitt umfasst die Hauptstraße bis auf Höhe von Cut&Cream sowie den Markt- und Kirchplatz, bevor in der vierten und letzten Phase die Herrenberger Straße bis zur Kreuzung mit der Schulstraße an die Reihe kommt.

Thema Tempolimit

Tempo-30-Zone: Die Idee, in Nufringens Ortsdurchfahrt eine Tempo-20-Zone einzurichten, wird nicht umgesetzt. Stattdessen soll dort nach der Ortskernsanierung ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern gelten.

Richtlinien: Der Grund für diese Entscheidung sind laut Bürgermeisterin Ulrike Binninger die Richtlinien des Straßenverkehrsamts. Bei einer Tempo-20-Zone würden keine Fußgängerüberwege genehmigt. Ihr sei aber ein Zebrastreifen auf Höhe der jetzigen Fußgängerampel wichtig. „Das bietet mehr Sicherheit für Kinder und sehbehinderte Menschen“, sagt Binninger. „Obwohl ich von einer Tempo-20-Zone überzeugt bin, habe ich zugunsten der Sicherheit darauf verzichtet.“