André Jung als Styx (vorne), Michael Ebbecke als Jupiter Foto: Sigmund

Armin Petras scheitert an der Staatsoper Stuttgart an Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“.

Stuttgart - Jacques Offenbachs Erfolgsoperette „Orpheus in der Unterwelt“ ist eines der lustigsten und doppelbödigsten Stücke seiner Art – leider nur nicht am Sonntagabend, als Stuttgarts Schauspielintendant Armin Petras an dem so schwierig herstellbaren Mechanismen des Leichten scheitert. Vor allem dank der geschmeidigen instrumentalen Einkleidung durch das konzentrierte Staatsorchester unter Sylvain Cambreling, dank einiger guter Sänger (André Morsch, Josefin Feiler), dank fantasievoller Kostüme (Dinah Ehm) und dank der hohen Präsenz der beiden beteiligten Schauspieler André Jung und Max Simonischek hat der Abend einige schöne Momente. Ansonsten jedoch fehlen der Komödie Tempo und präzises Timing.

So verkommt das eigentlich Lustige rund um abgedrehte Götter und orientierungslose Menschen zur Klamotte, und der politische Rahmen, für den zahlreiche Filmeinspielungen sorgen, nutzt das vorhandene Sprengpotenzial des Stücks nicht.