Der niederländische König Willem Alexander und Königin Maxima feuerten ihre Nationalmannschaft im Spiel gegen Australien an. Foto: dpa

Die niederländischen Stürmer um Arjen Robben treffen weiter. Der Glanz des WM-Auftaktes gegen Spanien fehlte allerdings der Partie gegen Australien. Am Ende gab es dennoch Grund zum Feiern für Spieler, Trainer - und das Königspaar.

Die niederländischen Stürmer um Arjen Robben treffen weiter. Der Glanz des WM-Auftaktes gegen Spanien fehlte allerdings der Partie gegen Australien. Am Ende gab es dennoch Grund zum Feiern für Spieler, Trainer - und das Königspaar.

Porto Alegre - Der königliche Beistand tat Oranje gut. Ausgelassen feierte das niederländische Königspaar Willem-Alexander und Maxima in der Kabine mit Arjen Robben und Co. das hartumkämpfte 3:2 (1:1) gegen Australien. Der WM-Mitfavorit hat den Einzug ins Achtelfinale vorzeitig geschafft, und so wurde selbst der wenig berauschende Arbeitssieg in Porto Alegre am Ende noch zu einer Begegnung der erfreulichen Art. „Sie sagten, sie seien sehr stolz und haben es genossen, auch wenn es gegen Australien schwerer war als gegen Spanien“, erzählte Robben, der mit seinem dritten WM-Tor das 1:0 markierte.

Auch Bondscoach Louis van Gaal genoss die Glückwünsche von höherer Stelle. „Sie haben uns gratuliert. Und es wurden einige Bilder gemacht, das war eine schöne Sache“, berichtete der ehemalige Bayern-Trainer.

Die Art und Weise, wie sich seine Mannschaft gegen die zähen Socceroos verkaufte, schmeckte dem anspruchsvollen van Gaal allerdings weniger. Von dem glänzenden 5:1-Auftaktsieg gegen Spanien war das Team ein gutes Stück weg. Van Gaal missfielen die vielen Ballverluste und das „sorglose“ Verhalten seiner Akteure, Bayern-Star Robben bemängelte das schwerfällige Offensivspiel: „In der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht da. Ich habe mehr Flugzeuge am Himmel gesehen als Bälle.“ Das muss gegen Chile besser werden. Gegen die Südamerikaner, die überraschend Weltmeister Spanien aus dem Turnier warfen, geht es am Montag um den Gruppensieg in der Staffel B - und um die Frage, wer kann im Achtelfinale wahrscheinlich Gastgeber Brasilien vermeiden.

"Oranje kam mit knapper Not davon"

„Oranje kam mit knapper Not davon“, schrieb „De Telegraaf“ am Donnerstag und machte wie fast alle Blätter mit dem Foto des Königspaars in der Kabine auf. Wenigstens in den zweiten 45 Minuten habe sein Team das gespielt, für was Holland stehe, sagte van Gaal - Spektakel und viele Tore. „Wir haben wunderbare Stürmer und in zwei Spielen acht Tore geschossen. Das ist die niederländische Doktrin, und daran sollten wir festhalten“, dozierte van Gaal und ergänzte, mit seiner Umstellung in der Halbzeit von 5-3-2 auf das angestammte 4-3-3-System habe er schließlich den Spielern auf die Sprünge geholfen. Nicht ungewöhnlich, dass der 62-Jährige die Wende nach dem 1:2-Rückstand zum Teil auch für sich reklamierte. „Die neue Strategie war besser und wir haben uns viel mehr Möglichkeiten erspielt.“

Eine davon nutzte der aufgrund der Verletzung des Verteidigers Bruno Martins Indi eingewechselte Memphis Depay zum 3:2-Siegtreffer (68.). Damit avancierte der 20-Jährige zum jüngsten Torschützen in der niederländischen WM-Geschichte. Von diesem Augenblick habe er schon oft geträumt. „Das ist fantastisch“, sagte der Profi des PSV Eindhoven.

Und was kommt jetzt für das Team Oranje? „In einem Turnier kann man nicht von Anfang bis Ende fantastischen Fußball spielen“, beschwichtigte Hollands zweiter Torschütze Robin van Persie, der beim zwischenzeitlichen 2:2 wie Robben seinen dritten WM-Treffer erzielte. Dem Königspaar schien’s ohnehin egal. Hauptsache gewonnen. Mit Fanschaals und Daumen nach oben bejubelten Willem-Alexander und Maxima den Sieg. Da konnte dann selbst van Gaal wieder lachen.