Mit vollem Einsatz fachte der Sänger Tobee die ohnehin großartige Stimmung weiter an. Foto: Pressefoto Horst Rudel

Beim dritten Schlagerkuchen feierten 5000 Besucher im Anken-Stadion. Zu den Headlinern gehörten Szenengrößen wie Mickie Krause, Loona und der Organisator des Festivals, Tobee.

Kuchen - Die Massen waren außer Rand und Band. Beim dritten Schlagerkuchen wurde das Kuchener Anken-Stadion am Samstagabend zu einer Balearen-Enklave im Filstal. Das erklärte Ziel der Besucher war klar: feiern bis zum Abwinken. Die wummernden Bässe, die eingängigen Liedzeilen, eine aufwendige Lichtershow und zuweilen auch knapp bekleidete Tänzerinnen haben den Nerv des begeisterten Publikums getroffen.

Die Fans sind begeistert

„Es gibt nix Geileres.“ Das sagt der 26-jährige Manu Klein aus Filderstadt. Er hat sich ein VIP-Ticket für 150 Euro gekauft. Damit darf er über die gesamte Veranstaltung hinweg Essen und Trinken, All-inclusive sozusagen. Auf Mallorca sei er in der letzten Zeit schon fünf Mal gewesen. „Jeder will Party machen“, sagt er über die Stimmung auf der Insel. Im September sei der nächste Trip geplant.

Party machen, das wollen auch die Geschwister Sandra und Marina Müller, beide 30 Jahre alt und aus Kuchen. „Gute Stimmung, geiles Fest“, so fasst Sandra Müller ihre Eindrücke zusammen. Besonders freut es die Schwestern, dass das Open-Air in ihrer Heimatgemeinde stattfindet. „Es ist gut, dass es so etwas in Kuchen gibt“, meint Marina Müller. Wenige Meter weiter wartet Christina Fischer aus Heiningen auf den Auftritt von Mickie Krause. Für sie sei er das Highlight an diesem Abend. Die 31-Jährige berichtet, sie habe den Sänger vergangenes Jahr bereits im Megapark auf Mallorca gesehen.

Sabbotage, der Partypanzer

Währenddessen hat der Sänger Sabbotage die Bühne betreten. Seinem Motto „Wir müssen aufhören, weniger zu trinken“, folgte ein großer Teil des Publikums schon vor dem Auftritt des Partypanzers. Dass die Drinks gleich in Ein-Liter-Bechern ausgeschenkt wurden, verkleinerte die Warteschlange beim Anstehen für flüssigen Nachschub.

Der Organisator und einer der Headliner des Abends ist der aus Kuchen stammende Tobias Riether, der als Tobee mehrfach die Woche im Bierkönig auf Mallorca auftritt. „Mach den Hub-Hub-Hub, mach den Schrauber-Schrauber-Schrauber, mach den Helikopter 117“, hallte es während seines Auftritts durch die Nacht, und tausende stimmten dazu mit ein. „Kuchen ist auf Vollgas und Party getrimmt“, feuerte der 34-Jährige sein Publikum zwischen den Songs weiter an. Neben Tobee sorgten bereits ab dem Nachmittag die Remmi Demmi Boys, Tim Toupet, die RTL-Dschungelkönigin Melanie Müller oder die Autohändler Jörg und Dragan für gute Stimmung. Den musikalischen Auftakt machte in diesem Jahr der Lokalmatador Chriss Reiser aus Donzdorf.

Hinter der Bühne wird gearbeitet

Damit die Party vor der Bühne laufen konnte, wurde im Hintergrund viel Arbeit geleistet. „Es ist ein knallhartes Business“, berichtet Tobee nach seinem schweißtreibenden Auftritt. Er ist an diesem Abend Künstler und Organisator zugleich. Er koordiniert, tritt auf, gibt Fernseh- und Zeitungsinterviews.

Gewöhnlich pendelt Tobee jede Woche zwischen Deutschland und Mallorca, wo er im Bierkönig auftritt. Bevor er ins Flugzeug Richtung Süden steigt, zieht er seinen Zahnarztmantel aus. Auf die Zahnmedizin möchte er ebenso wenig verzichten wie auf das Leben als Partysänger. Er macht beides und möchte auch weiter beides machen. „Das macht man nur, wenn man Bock darauf hat“, begründet er seine Engagement in zwei Berufswelten, die für Außenstehende oft nur schwer miteinander vereinbar erscheinen.

Erfolg durch Qualität

Der Erfolg einer der größten Mallorca-Partys im süddeutschen Raum kommt für den Organisator nicht von ungefähr. „Das erreicht man nur, wenn man Qualität hat“, erklärt er. „Die Leute sollen zehn Stunden Spaß haben“, lautet das Ziel. Erreicht werde dies zum einen durch die Auswahl der Künstler, die einen Namen in der Szene und bekannte Hits haben müssten. Hinzu komme, dass der Sound und das Licht gut sein müssten. Ferner legt der Organisator Wert auf die Verpflegung. Im VIP-Zelt gibt es zum Beispiel frisch Gekochtes vom Porzellanteller. Die Getränke sind keine No-Name-Produkte, sondern stammen von bekannten Herstellern.

Dass es im kommenden Jahr erneut einen Schlagerkuchen geben wird, ist für den Veranstalter „relativ klar“, auch wenn es noch keinen genauen Termin für das kommende Jahr gibt. Von diesem Kuchen wollen einfach zu viele Menschen ein Stück abhaben.