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Nach einem monatelangen Tauziehen beginnt für den Autobauer Opel möglicherweise die Woche der Entscheidung. In dem Bieterwettstreit werden wichtige Entscheidungen erwartet.

Berlin - Nach einem monatelangen Tauziehen beginnt für den Autobauer Opel möglicherweise die Woche der Entscheidung. In dem Bieterwettstreit werden wichtige Entscheidungen erwartet. Die beiden vorliegenden Kaufangebote vom belgischen Finanzinvestor RHJI sowie vom österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna werden von der ehemaligen Opel-Mutter General Motors (GM) und von der deutschen Politik abgeglichen. Eine Entscheidung für einen der beiden Bieter scheint dem Vernehmen nach in dieser Woche möglich.

Über das vergangene Wochenende sollten die Konzepte von Magna und RHJI noch einmal bewertet werden. Am heutigen Montag befasst sich dann die von Bund und Ländern eingesetzte Opel-Task-Force mit den Angeboten. An dem Treffen nehmen laut Bundeswirtschaftsministerium keine Vertreter von GM, Magna oder RHJI teil.

Die Bundesregierung hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass nach einer Entscheidung noch im Sommer die Unterschriften unter einen Vertrag gesetzt werden und im Herbst dann auch die zahlreichen rechtlichen Fragen endgültig abgeklärt sein könnten. Bundesregierung und die Länder mit Opel-Standorten hatten ihre Präferenz für Magna und dessen russischen Partner betont. GM-Verhandlungsführer John Smith wies Ende vergangener Woche in einem Internet-Blog Darstellungen zurück, GM und Magna hätten sich bereits über Opel geeinigt. Magna hatte sein Angebot zuvor erneut nachgebessert.

Laut Smith forderte GM die Opel-Task-Force auf, die Bedingungen, unter denen die angekündigten Staatshilfen für die neue Opel- Gesellschaft fließen können, darzulegen. Während die Opel-Länder die Staats-Hilfen an Magna gebunden sehen wollen, machte die Bundesregierung deutlich, dass die Unterstützung nicht auf Magna beschränkt sei. In erster Linie sei es Sache von GM als Verkäufer von Opel, die Angebote zu bewerten. Nach einer Empfehlung des GM- Verwaltungsrats fällt die endgültige Entscheidung in der Opel- Treuhand, in der Vertreter von GM, Bund und Ländern sitzen.