Wer gemeinsam Heizöl bestellt, spart Geld. Und wenn die Nachbarn nicht mitziehen? Dann kann man auf der Online-Plattform Heizölpool nach Mitbestellern in der Nähe suchen.

Stuttgart - Mit dem schmelzenden Schnee schrumpfen nach den kalten Tagen auch die Heizölreserven im Tank und machen Platz für die Frage: Wie bestellt man am günstigsten Öl nach – schließlich ist dies mit mehreren Tausend Euro für viele Haushalte die teuerste Anschaffung im Jahr.

Für den Schweizer Herbert Frey war das keine Frage, als er 2002 nach München zog. Er klingelte einfach bei allen seinen Nachbarn und wollte wissen: "Wer macht mit bei der Sammelbestellung?" Was er aus seiner Heimat als selbstverständlich kannte, weil der Rabatt mit der abgenommenen Menge steigt, sorgte dort für fragende Gesichter. Mittlerweile hat der 45-jährige Unternehmensberater im Internet einen Heizöl-Pool für Sammelbestellungen in ganz Deutschland eingerichtet.

Bundesweit sind inzwischen 12.000 Nutzer registriert, im Innenstadtbereich von Stuttgart immerhin rund 100. Die Teilnahme ist kostenlos. Einmal im Monat schickt Frey ihnen ein günstiges Angebot für ihren Postleitzahlenbereich zu. Das hat für die Kunden den zusätzlichen Vorteil, dass sie sich nicht ständig selbst mit den schwankenden Preisen beschäftigen müssen. "Wenn mindestens fünf Leute in den folgenden 24 Stunden antworten, gebe ich die Bestellung an den Händler weiter." Dieser meldet sich dann bei den Kunden. Erst dann kommt ein Vertrag zustande.

"Bis zu fünf Prozent lassen sich durch diese Bestellungen sparen, aber nur wenn die Kunden richtig bestellen", sagt Frey, der für jede Bestellung eine Provision vom Händler kassiert. Richtig heißt für ihn: mehrmals im Jahr. Denn bei den Schwankungen der Heizölpreise lässt sich schwer voraussagen, ob der Preis nach der einen Bestellung wirklich nicht mehr weiter sinkt. "Wer übers Jahr verteilt mehrmals etwa 1000 Liter bestellt, hat die größte Ersparnis", sagt Frey. Pro 1000 Liter liege diese bei etwa 30 Euro.

Die Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt die Teilnahme am Heizöl-Pool: "Grundsätzlich begrüßen wir solche Sammelbestellungen sofern eine unabhängige Person dahinter steht und keine große Mineralölgesellschaft", sagt Energieberater Helmut Gumtau.

Wer sich selbst mit Nachbarn für die Bestellung zusammenschließen möchte, kann über Heizölrechner im Internet den günstigsten Lieferanten finden (etwa: http://www.brennstoffhandel.de) - und auch gleich online bestellen, zum Beispiel bei Heizoel24.de. Ein bis zwei Cent pro Liter liegen die Internet-Anbieter etwa unter den Preisen lokaler Lieferanten. Denn die Firmen warten mit der Auslieferung, bis genügend Bestellungen für eine effiziente Lieferung vorliegen. Deswegen sollte man noch für mehrere Wochen Öl im Tank haben, weil die Lieferung entsprechend länger dauert.

http://www.heizoelpool.de