So könnte die Äffle-und-Pferdle-Ampel aussehen. Foto: Fotolia/© LANG-FILM, Stuttgart

Der Fanclub von Äffle und Pferdle will in Stuttgart eine Ampel mit seinen Helden durchsetzen – doch die Stadt bremst die Erwartungen.

Stuttgart - Ein grünes Symbol für „Gehen“, ein rotes für „Stehen“ – viel Abwechslung scheint bei Ampelmännchen eigentlich unmöglich. Doch einige Beispiele zeigen, dass es auch anders geht: In Erfurt gibt es schon seit den 1980er-Jahren Ampelmännchen mit Regenschirm, Schultüte oder Rucksack, seit dem November 2016 gibt es in Mainz auch eine Ampel mit Mainzelmännchen.

Geht es nach dem Fanclub der SWR-Zeichentrickfiguren Äffle und Pferdle, soll es auch in den Stuttgart frischen Wind im drögen Alltags-Grünrot geben: Im Januar will der Club mit Sitz in Heidenheim, der immerhin 200 Mitglieder und mehr als 30 000 Facebook-Fans zählt, eine Online-Petition starten. Das Ziel: Die heimlichen Schwaben-Maskottchen in einer Ampel zu verewigen. Zumindest beim Radiosender SWR1 steht man dem ziemlich aufgeschlossen gegenüber.

Laut der Südwest-Presse will der Vorsitzende des Fanclubs, Klaus Winter, auch dem Stuttgarter OB Fritz Kuhn schreiben und ihn bitten, sich für die Sympathieträger auf Lichtzeichenanlagen – wie Ampeln auf Amtsdeutsch gern genannt werden – einzusetzen. Einen Standort für die Ampel hat Winter schon im Kopf: Aus seiner Sicht würden sich der SWR-Sitz im Stuttgarter Osten oder eine Stelle am Hauptbahnhof gut eignen.

Beim Thema StVO hört für das Rathaus der Spaß auf

Doch wie gut stehen die Chancen auf ein bisschen Hafer- und Bananenblues beim Warten auf grünes Licht? „Eigentlich ist das eine sympathisch klingende Idee“, lässt Martin Schairer, der Stuttgarter Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, über einen Sprecher ausrichten. „Aber die Verkehrsbehörde hält nicht allzu viel davon.“ Der Grund sei die Straßenverkehrsordnung, die streng regle, wie Verkehrszeichen auszusehen hätten: „Tier- oder Fantasiefiguren sind auf Ampeln nicht zulässig. Die Mainzelmännchen in Mainz sind noch gut als gehende oder stehende Fußgänger zu erkennen – bei Äffle und Pferdle sehen wir das so nicht“, sagt der Sprecher. So sympathisch Äffle und Pferdle auch seien: „Bei der Verkehrssicherheit hört der Spaß für uns auf.“

Noch ist aber nicht das letzte Wort gesprochen. Im Januar soll die Petition starten – gut möglich, dass der Fanclub der Schwabenhelden dann auch Darstellungen aus dem Ärmel zaubert, auf denen die Zeichentrickfiguren deutlich als gehend beziehungsweise stehend zu erkennen sind.