Die Videos der Kampagne sind ungewöhnlich und manchen zu gewagt. Foto: ADAC e.V.

Der ADAC startet eine ungewöhnliche Werbekampagne: Mit gewagten Videos inklusive Lack und Leder möchte der Automobilclub bei jungen Leuten Gehör finden.

Stuttgart - Der ADAC hat mit „Don’t Call Mom – Call ADAC” seine erste rein digitale Imagekampagne gestartet. Dabei wurden unter anderem drei Clips auf dem Videoportal YouTube veröffentlicht, die Aufsehen erregen.

So sieht man in einem Film, wie ein Elternpaar beim Liebesspiel vom Sohn gestört wird. Der Spot hat bereits über 150.000 Aufrufe. In einem anderen Clip schmiegt sich die Mutter gerade an den Leiter ihres Töpferkurses, als ihr Handy klingelt. Beim dritten Video wird der Vater beim Mittelalter-Rollenspiel angefunkt. Alle Videos sind auf dem YouTube Kanal des ADAC zu finden.

Die Filme stehen unter dem Motto „Gönn deinen Eltern Mal ne Pause“. Mit der Kampagne sollen vor allem Leute zwischen 15 und 30 Jahren angesprochen werden, teilt der Automobilclub mit. Die jungen Leute können sich mittels einer WhatsApp-Nummer mit all ihren Fragen an den ADAC wenden.

Fragen zu allen Wehwehchen werden beantwortet

Nicht nur nach autospezifischen Dingen darf gefragt werden, angeblich gäbe es „für jedes Problem eine Lösung und für jedes Wehwehchen einen lässigen Spruch“, sagt der ADAC auf der Website zur Kampage. Der Chat steht täglich von acht bis 22 Uhr zur Verfügung. Auch Influencer, wie der YouTuber Stephan Gerick, werden Fragen beantworten.

„Eine Kampagne wie ‚Don’t Call Mom’ ist für den ADAC in jeder Hinsicht ungewöhnlich“, sagt Geschäftsführer Alexander Möller. Mit der Kampagne wolle man die jungen Menschen dort abholen, „wo sie sich in diesen Ferien- und Urlaubstagen am liebsten bewegen – in sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten.“

Video wurde vielfach geteilt

Auf den sozialen Netzwerken ist „Don’t call mom“ bereits angekommen. Auf Twitter wurde das Video „Latex“ vielfach geteilt. Vielen Nutzern scheint das Format zu gefallen:

Andere fanden den Spot etwas zu gewagt: „Das find ich eher peinlich für ein seriöses Unternehmen“, schrieb ein Facebook Nutzer auf die Seite des ADAC.

Agentur aus Berlin entwickelte Kampagne

Entwickelt und umgesetzt wurde die Kampagne von der Berliner Agentur RCKT, die unter anderem auch schon für die Deutsche Bahn und Google gearbeitet hat. Die Youtube-Filme hat der US-dänische Regisseur Peter Harton produziert. Die Kampagne „Don’t call mom“ ist zunächst auf sechs Wochen angelegt.