Jens Zimmermann Foto:  

Am Mittwoch hat Jens Zimmermann sein Visum in Frankfurt bekommen: Kurzfristig hat das Olympische Komitee den Stuttgarter als Stadionsprecher für China engagiert. Wir sprachen mit ihm über Moderation für die Ringe unter Pandemiebedingungen.

Stuttgart - Die Anfrage kam kurzfristig und hatte etwas – wie dies momentan in vielen Lebensbereichen der Fall ist – mit Corona zu tun. Weil einer der Stadionsprecher der Olympischen Spiele keine Lust hatte auf Hürden, die in der Pandemie immer höher werden, ist ein Stuttgarter kurz vor Start des sportlichen Großereignisses für China nachträglich „nominiert“ worden: Jens Zimmermann, dessen Stimme nicht nur einen schönen Klang hat, sondern auch Gewicht im internationalen Wintersport, fliegt am Montag nach Peking.

Tag für Tag geht’s zum PCR-Test

Von dort geht es mit dem Bus in die etwa 180 Kilometer entfernten Berge von Zhangjiakou, wo der Skilanglauf stattfindet. Schon zweimal war der Moderator und Sportmanager im Einsatz für die Ringe: 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi. Diesmal war’s zunächst nicht geplant, weil zu dem chinesischsprachigen Moderator jeweils nur ein englischsprachiger gebraucht wird. Der 49-jährige Stuttgarter übernimmt im Langlaufstadion Kuyangshu, in dem auch Publikum zugelassen ist, kurzfristig den englischen Part und freut sich sehr darauf. Am Mittwoch bekam er in Frankfurt bei der chinesischen Botschaft das Visum ausgehändigt. Es werden Spiele unter strengen Regeln. „Wir leben in einer Bubble“, sagt Zimmermann, „dürfen nicht raus, weder zum Einkaufen noch für Sightseeing.“ Täglich wird ein PCR-Test vorgenommen: „Meine Nase wird wohl wund während der Spiele.“ Johannes Rydzek, den er mit seiner Agentur 24passion GmbH betreut, startet in der nordischen Kombination vor seinen Augen als Medaillenhoffnung.