Foto: AP

Auffahrunfälle unter Skicrossern gehören dazu. Und eines ist sicher: Es ist immer spektakulär!  

Vancouver - Es gab schon viele Versuche, die olympische Familie für eine neue Disziplin zu begeistern. Die meisten gingen in die Hosen. Die Show der Skicrosser am Cypress Mountain aber war eine der heißesten Nummern, die Olympia je gesehen hat. Vier Skirennläufer stürzen sich wie nervöse Rennpferde aus Startboxen ins Tal. Es geht in atemberaubendem Tempo um gefährlich enge Steilkurven, sie springen halsbrecherisch über 16 Hügel und Schanzen, und sie rasen Schulter an Schulter, Ski an Ski 1144 Meter lang dem Ziel entgegen. Dass die Piste den einen oder anderen abwirft, versteht sich von selbst. Und Fair Play ist beim Skicross eher Nebensache. Keine Frage, die Show ist grenzwertig, aber 4100 Zuschauer bei der Premiere riss es von den Sitzen, Millionen Zuschauer an den Fernsehern staunten über das Rodeo im Schnee.

Der Schweizer Michael Schmid holte sich das Premieren-Gold, Silber ging an Andreas Matt aus Österreich, Bronze gab es für Audun Grönvold (Norwegen). Die deutschen Teilnehmer Martin Fiala (Obermaiselstein/ Rang 31) und Simon Stickl (Bad Wiessee/19.) schieden in den Zwischenläufen aus. Ihren Spaß hatten sie trotzdem. "Wenn Niki Lauda behauptet, bei der Formel 1 in Monaco fliege man mit dem Hubschrauber durchs Wohnzimmer, dann fliegen wir mit dem Kampfjet durch die Besenkammer", sagt Martin Fiala (42). Der ehemalige Rennläufer im alpinen Weltcup-Zirkus verkaufte eigens seine Internetfirma, um sich den olympischen Traum mit den Skicrossern erfüllen zu können.


Bilder, Medaillen und alles Wichtige aus Vancouver
finden Sie in unserem Olympia-Spezial!