Sie waren das Dreamteam der Olympischen Spiele von London: Julius Brink (links) und Jonas Reckermann Foto: dpa

Jonas Reckermann hat den Beachvolleyball schon im vergangenen Jahr zur Seite gelegt, jetzt tut es Julius Brink ihm gleich. Beim Olympiasieger von London 2012 macht die Hüfte nicht mehr mit.

Jonas Reckermann hat den Beachvolleyball schon im vergangenen Jahr zur Seite gelegt, jetzt tut es Julius Brink ihm gleich. Beim Olympiasieger von London 2012 macht die Hüfte nicht mehr mit.

Köln - Deutschlands „Golden Beachboy“ Julius Brink muss Schluss machen. Der Olympiasieger von 2012 hat überraschend seine Karriere beendet. Nach langer Verletzungspause wird der 31-Jährige nicht mehr auf den Sandplatz zurückkehren. Das teilte Brink am Freitag mit.

„Mein Körper gibt mir keine Anhaltspunkte, ein zeitnahes Comeback umsetzen zu können. Für das Erreichen meiner sportlichen Ziele sehe ich keine Perspektive. Dies ist bitter für mich, doch letztendlich eine konsequente Entscheidung“, erklärte der Sandkönig von London.

Seit mehr als einem Jahr laboriert Brink an Hüftproblemen, die schmerzhaft auf den rechten Oberschenkel ausstrahlen. Da auch ein operativer Eingriff nicht die erhoffte Besserung brachte, ziehe er nun einen Schlussstrich, teilte Brink mit. Sein Partner Jonas Reckermann, mit dem Brink 2009 und 2012 als erster Europäer Weltmeister und dann Olympiasieger geworden war, hatte seine Laufbahn bereits Anfang 2013 aufgrund von chronischen Rückenproblemen beendet.

Damit ist die erfolgreichste Ära des deutschen Beachvolleyballs beendet. Gemeinsam wurde das Ausnahmeduo auch noch zweimal Europameister und holte drei deutsche Meisterschaften.

Dollinger versucht es mit einem neuen Partner

Nach dem Karriereende von Reckermann versuchte es Brink zunächst mit Sebastian Fuchs als neuem Partner, konnte mit ihm jedoch nur drei internationale Turniere bestreiten, weil seine Verletzungsmisere begann. In der aktuellen Saison sollte mit Armin Dollinger der Neubeginn Richtung Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro eingeleitet werden, doch auch diese Pläne sind nun hinfällig. Mit dem 23-Jährigen stand Brink nicht einmal bei einem Turnier gemeinsam auf dem Feld.

„In Abwägung der eigenen sowie der Ziele mit Armin bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich diese für mich sehr schwere Entscheidung treffen musste“, sagte Brink in der Erklärung. Er habe seine Entscheidung auch mit Rücksicht auf Dollinger getroffen: „Ich möchte Armin, der alles mitbringt, die Chance geben, seinen Traum von Olympia 2016 zu erreichen und ihm nicht im Weg stehen.“

Dollinger zeigte Verständnis: „Natürlich ist die Enttäuschung enorm. Ich habe im Herbst 2013 voll auf die Karte Julius Brink gesetzt und wollte mich neben ihm sportlich weiterentwickeln und auf der World Tour etablieren.“ Er könne den Entschluss „auch voll und ganz nachvollziehen. Julius fiel das gesamte letzte Jahr verletzt aus, die Reha war körperlich wie mental sicher sehr hart für ihn“, befand Dollinger. Der Münchner geht nun zunächst weiter mit seinem jungen Interimspartner Clemens Wickler in der World Tour ans Netz.

Brink will nun erst einmal sein Studium in Düsseldorf im Fach Sportbusiness-Management beenden. Dem Sport will er weiterhin erhalten bleiben, auch wenn er noch keine konkreten Pläne hat: „Aber es gibt einige Ideen, die mich reizen."