Noch bedeuten die Vorwürfe der Doping-Ermittler nicht das Olympia-Aus. Foto: EPA

Vorerst wird es kein Olympia-Aus für Russland geben. Das Internationale Olympische Komitee hat noch keine Entscheidung getroffen.

Lausanne - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verhängt nach den Enthüllungen des McLaren-Reports keinen direkten Olympia-Ausschluss gegen Russland. Das gab das IOC im Anschluss an eine Telefonkonferenz der 15-köpfigen Exekutive unter Leitung des Präsidenten Thomas Bach bekannt. Das IOC will zunächst die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes CAS bezüglich des Einspruches von 68 russischen Leichtathleten abwarten, die vom Leichtathletik-Weltverband IAAF nicht für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zugelassen worden waren.

Vorerst keine IOC-Sportveranstaltungen in Russland

Die Entscheidung des CAS soll spätestens am Donnerstag fallen. Zudem setzte das IOC eine fünfköpfige Disziplinar-Kommission ein, die sich mit den russischen Verfehlungen befasst. Zusätzlich verabschiedete das IOC einige Sofortmaßnahmen. Unter anderem werden vorerst keine IOC-Sportveranstaltungen in Russland mehr organisiert. Auch die Planjungen bezüglich möglicher Europaspiele 2019 in Russland wurden auf Eis gelegt. Zudem wird kein Mitglied des russischen Sportministeriums eine Akkreditierung für die Olympischen Spiele in Rio erhalten.

Überdies wird es Nachtests aller russischer Dopingproben der Winterspiele in Sotschi geben. Das IOC rief alle internationalen Verbände auf, Planungen bezüglich Großveranstaltungen in Russland vorerst nicht weiter zu verfolgen. Die IOC-Exekutive erörterte am Dienstag einen Komplett-Ausschluss Russlands für die Sommerspiele in Rio (5. bis 21. August) als Konsequenz der Ergebnisse des McLaren-Reports, der am Montag enthüllt hatte, dass es in Russland „mindestens von Ende 2011 bis August 2015“ ein staatlich organisiertes und überwachtes Doping-System gegeben habe.