Die deutsche Langlauf-Staffel hat die Hoffnung auf eine Medaille schon in der ersten Runde verspielt. Schuld war ein Zusammenstoß des ersten Läufers Jens Filbrich mit dem italienischen Startläufer. Die Deutschen landen letztlich auf Rang neun.

Die deutsche Langlauf-Staffel hat die Hoffnung auf eine Medaille schon in der ersten Runde verspielt. Schuld war ein Zusammenstoß des ersten Läufers Jens Filbrich mit dem italienischen Startläufer. Die Deutschen landen letztlich auf Platz neun.

Krasnaja Poljana - Ein Crash, ein Sturz und alles war vorbei, noch ehe es richtig begonnen hatte. Die deutsche Langlauf-Staffel hat am Sonntag in der olympischen Entscheidung über 4 x 10 Kilometer bereits auf der ersten Schleife alle Chancen auf die ersehnte Medaille eingebüßt. Am Ende mussten sich Jens Filbrich, Axel Teichmann, Tobias Angerer und Hannes Dotzler mit Rang neun begnügen. Einen überlegenen Sieg vor den Augen ihres Königs Carl XVI. Gustaf feierten die Schweden. Schlussläufer Marcus Hellner hatte Zeit, sich eine Fahne reichen zu lassen und damit die Zielgerade entlang zu laufen. Die Russen feierten im Beisein von Präsident Wladimir Putin Silber vor den starken Franzosen, die die zweite Langlauf-Medaille in ihrer olympischen Geschichte bejubelten.

„Es tut mir so leid, Axel“, stammelte Jens Filbrich in der Zielzone. Der italienische Startläufer Dietmar Noeckler hatte dem Frankenhainer die Vorfahrt genommen. Dieser stürzte, aus seinem Ski brach ein Stück heraus. Damit war die Messe gelesen, obwohl Filbrich noch versuchte, heranzulaufen. „Es ärgert mich maßlos, der Sturz hat alles über den Haufen geworfen“, übte sich der entrüstete Filbrich noch in vornehmer Zurückhaltung bei der Wahl seiner Worte.

Mehr als eine halbe Minute Rückstand war schon zu viel beim ersten Wechsel, zumal man sich vorn keine Blöße gab. „Die hätten sich mal einen halben Kilometer uneinig sein müssen, dann wäre vielleicht noch was gegangen“, analysierte Teichmann seinen Part. Der Olympia-Achte über 15 Kilometer lief ein beherztes Rennen, kam auch etwas näher, doch er hatte keinen gleichwertigen Partner, der mit ihm einen Zug aufgebaut hätte.

Tobias Angerer rollte nochmal das Feld auf

So lagen die letzten Hoffnungen bei Angerer. Und der Vachendorfer stürmte die ersten Kilometer förmlich nach vorn. Gemeinsam mit dem norwegischen Tour de Ski-Sieger Martin Johnsrud Sundby rollte er das Feld auf, war bis auf 13 Sekunden an Platz drei heran, doch dann musste er dem hohen Tempo Tribut zollen. „Ich bin volles Risiko gegangen. Leider haben sie genau in dem Moment vorn Druck gemacht, als wir fast ran waren. Danach war ich blau“, berichtete „Tobi“, der danach mit seinen beiden Kollegen aus der „Ü 30“-Gruppe den Kopf hängen ließ. Die drei Oldies, die nach dieser Saison ihre Karriere beenden, wollten noch einmal gemeinsam auf dem Podest stehen.

Schlussläufer Hannes Dotzler hatte keinerlei Chance. „Es war aussichtslos. In der letzten Runde bin ich nicht mehr voll gelaufen“, gab der Sonthofener zu Protokoll und fügte etwas schuldbewusst hinzu: „Aber vom Schweizer noch überholt zu werden, hätte auch nicht sein müssen.“

An der Spitze setzten sich Lars Nelson, Daniel Richardsson, Johan Olsson und Marcus Hellner schon in der ersten Runde ab. Damit wiederholten die Schweden ihren Olympiasieg von Vancouver und sorgten nach der Damen-Staffel für den zweiten Prestigeerfolg gegen Intimfeind Norwegen. Das Team um Petter Northug enttäuschte und wurde medaillenloser Vierter.