Die Olympia-Befürworter haben das Referendum verloren. Foto: dpa

Die Olympia-Gegner haben das Referendum in Hamburg aller Voraussicht nach gewonnen. Sie liegen mit 51,7 Prozent vorne.

Hamburg - Die Olympia-Befürworter haben das Referendum in Hamburg aller Voraussicht nach verloren. Nach Auszählung von 602. 328 der rund 650.000 abgegebenen Stimmen lagen die Gegner am Sonntag mit 51,7 zu 48,3 Prozent vorn. Aus dem Umfeld des Statistikamtes Nord hieß es, dass sich daran wohl nicht mehr viel ändern werde. Hamburg wird damit auf eine Bewerbung um die Ausrichtung Olympischer Spiele 2024 verzichten. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 50 Prozent.

Der Abend wurde zum Zitterspiel. Gegner und Befürworter lieferten sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das ZDF hatte mit einer Prognose die Auszählung eingeleitet, die 56 Prozent Zustimmung ausgemacht haben wollte. Ein Fehlurteil. Tatsächlich lagen mit der Auszählung der ersten Wahllokale die Gegner knapp vorn. Das verfestigte sich auf einen Vorsprung von rund vier Prozent. Doch Florian Kasiske von der Initiative NOlympia wollte etwa zwei Stunden nach Schließung der Wahllokale noch keine Glückwünsche entgegennehmen: „Wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben.“ Am Ende schien er aber jubeln zu können.

Die Olympia-Gegner hatten vor dem Referendum vor allem vor sozialen Nachteilen für Teile der Bevölkerung und vor den hohen Kosten Olympischer Spiele gewarnt.

Nach Berechnungen des rot-grünen Senats sollten Sommerspiele in Hamburg rund 11,2 Milliarden Euro kosten. Die öffentliche Hand sollte davon etwa 7,4 Milliarden Euro übernehmen - 1,2 Milliarden die Stadt und 6,2 Milliarden der Bund.

Mit der Entscheidung der Hamburger ist Deutschland raus aus dem Bewerberkarussell um Olympia. Nun stehen für das Sportgroßereignis nur noch Budapest, Paris, Rom und Los Angeles als Kandidaten parat. Die Entscheidung über die Ausrichterstadt fällt das Internationale Olympische Komitee (IOC) 2017 in Lima (Peru).