Johannes Thingnes Bö (rechts) und sein Bruder Tarjei Bö schrieben olympische Geschichte. Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Erstmals in der olympischen Biathlon-Geschichte im Einzel steht ein Brüderpaar gemeinsam auf dem Treppchen. Johannes Thingnes und Tarjei Bö lagen sich jubelnd in den Armen.

Zhangjiakou - Nach ihrem geschichtsträchtigen Biathlon-Rennen lagen sich Johannes Thingnes und Tarjei Bö schon in der Umkleidekabine jubelnd in den Armen. Auf dem Siegerpodest standen sie Arm in Arm mit der norwegischen Flagge.

Mit Sprint-Gold für den 28-jährigen Johannes und Bronze für den fünf Jahre älteren Tarjei sind die Bös die ersten Brüder, die in einem olympischen Biathlon-Einzelrennen gemeinsam das Podium erreichten. „Es ist einfach sehr, sehr schön“, sagte Johannes Thingnes Bö am Samstag. Die Brüder hatten bereits zu Beginn der Winterspiele in Peking in der Mixed-Staffel zusammen Gold geholt, Johannes wurde zudem Dritter im Einzel.

Lob von der Konkurrenz

Vor allem für Tarjei Bö ging ein Traum in Erfüllung. Denn für den 33-Jährigen ist es die erste olympische Einzelmedaille, zuvor war er ausschließlich in Staffeln erfolgreich gewesen. Nachdem er mit dem letzten Schuss zuvor im Einzel die ersehnte Plakette verpasste, haderte er: „Danach dachte ich: Warum kann ich nie etwas Glück haben? Das Gefühl, nie Glück zu haben...aber heute hatte ich Glück“, sagte Tarjei Bö. Sein Bruder freute sich mehr über dessen Erfolg als seinen: „Ich bin stolzer auf ihn als auf mich. Diese Bronzemedaille bedeutet Gold für ihn und deshalb bin ich auch so glücklich.“

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Auch die Konkurrenten freuten sich für Tarjei Bö. „Es ist die wohlverdienteste olympische Medaille seit Langem. Wenn es jemanden gibt, der es verdient, dann er. Er ist ein fantastischer Typ“, sagte der Schwede Sebastian Samuelsson.

Und in der Verfolgung am Sonntag (11.45 Uhr) haben die Bös wieder die Chance, zusammen Großes zu erreichen. Johannes Thingnes Bö geht 26 Sekunden vor Quentin Fillon Maillet ins Rennen, Tarjei Bö hat 13 Sekunden Rückstand auf den Franzosen.