Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Foto: mwk

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski sieht den jüngsten Vorstoß der SPD-Fraktion, bei den Haushaltsberatungen den freien Eintritt in die elf Landesmuseen zu beantragen, kritisch.

Stuttgart - Wie von unserer Zeitung berichtet, will die SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag bei den Verhandlungen über den Landeshaushalt beantragen, den elf Landesmuseen über Verlustausgleiche den freien Eintritt zu ihren Sammlungen zu ermöglichen. Auf Anfrage bezeichnet Petra Olschowski (parteilos), Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, den freien Eintritt in Museumssammlungen als „gutes Zeichen in die Gesellschaft hinein“. Er könne „die Öffnung der Häuser für neue Besuchergruppen erleichtern“. In der anstehenden Diskussion seien aber „auch die finanziellen Auswirkungen für die Museen“ zu „betrachten“. „Gemeinsam mit den Museen“, so Olschowski, „prüfen wir aktuell bereits, wie hoch die Einnahmeverluste wären, um eine Einschätzung für die finanzielle Situation zu bekommen.“ Und die Staatssekretärin kritisiert: „Hier macht es sich die SPD zu einfach: Schöne Versprechen zu formulieren und insbesondere in laufenden Haushaltsberatungen nicht zu sagen, wo das Geld herkommen soll, ist nicht seriös.“

Fehlbetrag deutlich geringer?

Der frühere SPD-Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hatte in unserer Zeitung gesagt, es gelte einen möglichen Fehlbetrag von bis zu sechs Millionen Euro auszugleichen. Beflügeln dürfte die Diskussion eine neue Zahl: Nach Informationen aus Museumskreisen könnte der Fehlbetrag deutlich niedriger liegen – bei drei Millionen Euro.

Digitale Chancen nutzen

„Wir haben“, betont Olschowski, „großes Interesse an einem Mehr an Attraktivität unserer Museen und daran, neue Zielgruppen für sie zu gewinnen.“ Und sie unterstreicht die Digitalisierung als „große Chance: Deshalb fördern wir unsere Museen dabei, Digitalisierungsstrategien zu entwickeln. Ob Apps oder Games – neue Angebote wie diese können eine große Rolle für einen niederschwelligen Zugang spielen.“ Das Ziel bleibe, „neue Gruppen für die Kultur zu interessieren und zu gewinnen“. Und schon jetzt „ermuntere“ die Regierungskoalition aus Grünen und CDU, „die Museen im Land, dass sie flexible Modelle nutzen und zu bestimmten Zeiten freien Eintritt – etwa für Kinder – in die Sammlungen ermöglichen“.