Daniel Kaiser-Küblböck wird seit Sonntag vermisst. Er soll von einem Kreuzfahrtschiff im Atlantik gesprungen sein. Suchaktionen hatten keinen Erfolg. (Symbolbild) Foto: dpa

Nachdem kaum noch Hoffnung besteht, dass Daniel Küblböck im Atlantik noch gefunden wird, schreiben mehrere Prominente emotionale Worte an ihren Kollegen und Weggefährten.

Halifax - Nachdem die Suche nach Daniel Küblböck im atlantischen Ozean eingestellt wurde, melden sich Kollegen und Begleiter des Sänger und Schauspielers mit bewegenden Texten zu Wort. TV-Moderator und Comedian Oliver Kalkofe äußert auf Facebook Trauer und Wut zugleich: Das Schicksal Küblböcks stimme ihn unendlich traurig, gleichzeitig machten ihn die geschmacklosen Witze, die er im Netz lesen müsse, wütend. An den Reaktionen auf Küblböcks Schicksal könne man die Auswirkungen der pervertierten Casting-Shows und des immer seelenloser werdenden Fernsehen sehen.

Lesen Sie hier: Der Hass im Netz muss gestoppt werden.

„Er gehörte zu den Menschen, die bunt und anders sind, die ihr Publikum begeistern und auch nerven können. Doch wo wären wir ohne genau diese seltsamen und verrückten Figuren, die uns zumindest Emotionen schenken statt immer gleicher Langeweile?“, schreibt Kalkofe weiter. Er habe an Küblböck vor allem dessen Selbstironie geschätzt.

Oliver Kalkofes vollständiges Statement lesen Sie hier:

Durch die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS), wo er Dritter wurde, wurde Küblböck 2002 bekannt. Das TV-Publikum wurde von dem damals schrillen und bunten Mann aus Bayern gespalten. Juliette Schoppmann, die es ins Finale der ersten Staffel von DSDS schaffte, berichtet auf Facebook über ihre Sicht auf den Menschen Daniel Küblböck.

Mit einer emotionalen Botschaft nehmen sieben „DSDS“-Wegbegleiter Abschied von Ex-TV-Star Daniel Kaiser-Küblböck (33). „Mit großer Bestürzung hat jeder einzelne von uns die traurigen Nachrichten der vergangenen Tage über Dich verfolgt! Es tut uns unendlich leid, auf diese Weise zu erfahren, welche grausame Traurigkeit Dich die letzten Monate umgeben haben muss“, schreiben Küblböcks Mitstreiter aus der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ in einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

„Was wir sehen und kennenlernen durften, war ein Mensch mit unglaublich vielen Facetten, einem riesigen unvoreingenommenem Herzen aber auch einer sehr zerbrechlichen Seele!“ In der ersten Ausgabe von „DSDS“ hatte Küblböck im Jahr 2003 den dritten Platz belegt.

Auch Clowns weinen, schreiben Weggefährten

Unterschrieben ist das gemeinsame Statement von den sieben „DSDS“-Teilnehmern Juliette Schoppmann, Stephanie Bauckmayer, Andrea Josten, Daniel Lopes, Vanessa Struhler, Nektarios Bamiatzis und Gracia Baur. „Manche Menschen, die Dich nicht kannten und vor allem nicht „erkannten“, empfanden Dich möglicherweise als Clown. Jedoch auch Clowns weinen! Und die sehr guten Clowns besitzen die Fähigkeit, ihre Tränen vor den Menschen zu verbergen, denen sie sie nicht zeigen wollen!“, heißt es in der Botschaft.

Trotzdem habe Küblböck es geschafft, alle mit seiner positiven Energie anzustecken. „Wo immer Dich Deine Reise auch hinführt: Du wirst in unseren Herzen weiter leben! Danke, dass wir einen Teil Deines Weges mit Dir gehen durften!“

„Gar nicht schrill, gar nicht laut; dafür sanft, offen und intelligent“, schreibt Tine Wittler über Küblböck:

Bei der TV-Show „Let’s Dance“ tanzte Küblböck zusammen mit Otlile Mabuse. Die Tänzerin schrieb auf Instagram über ihren ehemaligen Tanzpartner:

Auch DSDS-Juror Dieter Bohlen hatte sich nach dem Verschwinden von Küblböck per Videobotschaft zu Wort gemeldet- Für den darin getragenen Pullover mit der Aufschrift „Be one with the ocean“ (Sei eins mit dem Ozean) hagelte es allerdings Kritik.

Dafür entschuldigte sich Bohlen später in einem weiteren Video.

Der 33-Jährige Daniel Kaiser-Küblböck war nach Angaben des Anbieters Aida Cruises bei einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York am Sonntag in der Labrador See, etwa 185 Kilometer nördlich von St. John’s/Neufundland, über Bord gegangen. Nach einem Tag wurde die Suche nach Küblböck eingstellt. Im nur 10,5 Grad kalten Altantik beträgt die Überlebenschance nur wenige Stunden.