Hilfe brauchen Krebspatienten auch nach der Therapie – auch gegen Schmerzen. Foto: Lichtgut

Die Kliniken haben Brückenfunktion, argumentiert Redakteurin Barbara Czimmer, das muss der Solidargemeinschaft was wert sein.

Stuttgart - Die Arche ist seit jeher das Erkennungszeichen der Kinderklinik und liebster Besuchertummelplatz im Olgahospital. Sie ist aber auch ein Sinnbild für Rettung: dass eine große Crew an Experten und multiprofessionellen Teams viele junge Kranke und Schwerkranke heilen, zumindest aber ihre Leiden lindert. Insbesondere das Kinderkrebszentrum weist regelmäßig große Erfolge vor. Um so mehr sollte ihre Fürsorge nicht an der Krankenhausschwelle enden.

Gut für die Zukunftspläne

Geheilt heißt nicht gesund, das ist bei zwei Drittel der jungen Krebspatienten so. Doch niemand kennt die Nachwirkungen der Therapien so gut wie die behandelnden Onkologen, niemand kann so gezielt helfen. Die Nachsorge, die nun am Olgahospital einsetzt, ist überfällig: Nur körperlich und psychisch stabile junge Erwachsene fassen Zukunftspläne und gehen beruflich und privat ihren Weg. Ohne diese Begleitung geben sie womöglich auf.

Das kommt die Gemeinschaft am Ende teurer als die Kosten der Nachsorge zu tragen. Man muss also fragen, warum die Krankenkassen – wie in vielen vergleichbaren Fällen auch – dafür nicht herangezogen werden. Stattdessen sollen wie schon in den vergangenen 30 Jahren wohltätige Vereine oder die betroffene Familie diese Kosten übernehmen, als hätte man die positive Wirkung der psychosozialen Gesundheit erst gestern entdeckt. Noch ist es nur eine Studie, an der die Kinderkrebsstation teilnimmt, aber ein neuer Kurs ist eingeschlagen. Gut für die Arche.