Stefanie Schuster vor der Arche der Hoffnung im neuen Olgahospital Foto: Max Kovalenko

Seit 17 Jahren setzt sich die Olgäle-Stiftung für kranke Kinder im Olgahospital ein. Das Gesicht der Stiftung ist Präsidentin Stefanie Schuster, in die zahlreiche Spender ihr Vertrauen setzen.

Seit 17 Jahren setzt sich die Olgäle-Stiftung für kranke Kinder im Olgahospital ein. Das Gesicht der Stiftung ist Präsidentin Stefanie Schuster, in die zahlreiche Spender ihr Vertrauen setzen.

Stuttgart - Der Neubau des Olgahospitals ist fertig, doch für Stefanie Schuster, Präsidentin der Olgäle-Stiftung, ist das Werk noch nicht vollbracht. „Da habe ich wieder einige Hausaufgaben“, sagt sie, als sie die Tür zum Abschiedsraum öffnet. Dieser Raum, in dem sich Angehörige von verstorbenen Kindern verabschieden können, liegt ihr am Herzen und soll besonders schön werden. „Es ist der schwerste Schicksalsschlag für Eltern, wenn sie von ihrem Kind Abschied nehmen müssen“, sagt die Frau des früheren Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster. Daher sei es wichtig, dass sie sich dabei in geborgener Atmosphäre befinden.

2,5 Millionen Euro hat die Olgäle-Stiftung für die kindgerechte Innengestaltung des Neubaus und modernste medizinische Geräte gesammelt. Dadurch war die Anschaffung eines 250 000 Euro teuren Ganglabors für gehbehinderte Kinder möglich. Ein Herzkatheter, der um 400 000 Euro teurer war als vorgesehen, konnte dank der Spenden angeschafft werden. Der Vorteil des modernen Geräts ist eine reduzierte Strahlenbelastung. Außerdem übernahm die Stiftung die Mehrkosten eines zweiten Kernspintomografen in Höhe von 400 000 Euro.

Wichtig ist der dreifachen Mutter und dreifachen – bald vierfachen – Großmutter und Ärztin aber auch die Innengestaltung des Krankenhauses. Die riesige Arche der Hoffnung ist ein Blickfang, ebenso wie die farbigen Tiere an den Wänden, die die Patienten durch das Krankenhaus leiten. Überall im Neubau gibt es etwas zu entdecken: Die Tischkicker in der Hansi-Müller-Fußballwelt, die unterschiedlich gestalteten Wartebereiche oder Innenhöfe, die Bücherei oder die vielen Spiele, die an verschiedenen Stationen bereitstehen. „Ein Krankenhausaufenthalt kann für ein Kind traumatisch sein“, sagt Stefanie Schuster. Daher wolle sie alles dafür tun, dass sich die Patienten im Olgahospital wohl fühlen.

Um das Geld zusammenzubringen, müssen Stefanie Schuster und die anderen – meist ehrenamtlichen oder auf Mini-Job-Basis arbeitenden – Mitarbeiter der Stiftung viele Klinken putzen. „Man muss die Menschen immer wieder ansprechen, das ist manchmal nicht leicht“, sagt die 61-Jährige. Ist sie damit erfolgreich, wie beispielsweise bei der Addy von Holtzbrinck-Stiftung, die 120 000 Euro für die Bücherei spendete, oder bei Weihnachtsmann und Co., die mit 100 000 Euro die Unterwasserwelt im Neubau finanzierten, freut sie sich umso mehr. Seit der Gründung des gemeinnützigen Vereins im Jahr 1997 springt sie mit Spenden wie diesen im Olgäle ein, wenn Stadt und Land an finanzielle Grenzen stoßen.

Doch mit dem Geld für den Neubau ist es nicht getan. „Die Betonrückwand, auf die Patienten der Intensivstation schauen, muss freundlicher gestaltet werden“, sagt Stefanie Schuster. Dazu kommen laufende Kosten, beispielsweise für die Clowns auf den Stationen. Die Olgäle-Stiftung hat mit den Spendern viel für die kleinen Patienten erreicht – doch die Hilfe wird in Anbetracht des Kostendrucks, unter dem Krankenhäuser stehen, weiter dringend gebraucht.