Die Oldtimer sind eine Augenweide – und viele erfreuen sich daran. Foto: /avanti

Die Schlepper- und Oldtimerfreunde Erdmannhausen haben am Wochenende ihr Treffen veranstaltet. Unzählige alte Fahrzeuge waren zu sehen.

Es ist ein munteres Ankommen – und kein ganz geräuschloses. Im Minutentakt knattern Schlepper, Autos und Zweiräder am Samstag und Sonntag ins Erdmannhäuser Gewerbegebiet. Auf dem Hof des Huober-Logistikzentrums laden die Schlepper- und Oldtimerfreunde Erdmannhausen zum Treffen. Willkommen ist alles, was Räder hat und schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Und natürlich die jeweiligen Fahrer und all diejenigen, die sich für die alten Zwei- und Vierräder interessieren.

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Und von allen gibt es ziemlich viele. Besucher bei dem Wetter und einer solchen Veranstaltung sowieso, Schlepper, Autos und Zweiräder ebenfalls jede Menge. Mehr als sonst? Immerhin findet das Treffen schon zum sechsten Mal statt. „Ja“, sagt Jürgen Schmidt von den Schlepper- und Oldtimerfreunden Erdmannhausen. Schon am Samstag sei verhältnismäßig viel los gewesen, obwohl der Sonntag eigentlich der Haupttag ist. Und ja, es sind mehr Oldtimer da als sonst, „vielleicht weil die Coronazeit vielen die Zeit gegeben hat, ihre Karren herzurichten“, vermutet Reiner Glock von den Schlepper- und Oldtimerfreunden. Die meisten Fahrzeuge kommen, dem (H)-Kennzeichen nach zu urteilen, aus der näheren Umgebung. Manche sind aber auch von weiter her angereist. Sogar aus Freudenstadt ist einer da.

Der Weg ist das Ziel

Zumal so eine Fahrt mit dem Oldtimer auch für eine kürzere Strecke schon ein ganzes Weilchen dauern kann. Jürgen Schmidt erinnert sich gern, wie die Schlepper- und Oldtimerfreunde in den vergangenen Jahren immer zum Schleppertreffen nach Prevorst gefahren sind. „Der Langsamste mit seinem Holder-Schlepper vorneweg, der läuft 17 Stundenkilometer. Alle anderen hinterher. Das war super.“

Noch sind die Schlepper- und Oldtimerfreunde kein richtiger Verein, sie wollen aber einer werden. „Das steht als nächstes auf dem Plan“, sagt Schmidt. „Momentan sind wir ein wilder Haufen“, fügt er lachend an. Die 15 bis 20 Mitglieder der Gruppe haben alle mindestens einen Schlepper. „Keiner ist jünger als 40 Jahre“, sagt Jürgen Schmidt. Damit meint er die Fahrzeuge, nicht die Leute. Die sind zwischen 20 und 90 Jahre alt.

Wegen Corona pausierte das Schlepper- und Oldtimertreffen in Erdmannhausen zuletzt. Das erste fand 2008 statt, seither immer ein bisschen unregelmäßig. Künftig soll es alle zwei Jahre über die Bühne gehen.

„Was aussieht wie ein Oldtimer, darf auf den Hof“

In der Pandemie veranstaltete die Gruppe jeweils um die Weihnachtszeit eine kleine Ausfahrt durch den Ort – mit ihren Schleppern, die mit Lichterketten geschmückt waren – ein echter Hingucker. Wenn alles gut geht, soll das Ganze dieses Weihnachten um ein Glühweintreffen mit Wurstbude an der Halle auf der Schray erweitert werden. „Mal sehen, ob das klappt“, sagt Schmidt mit Blick auf die Corona-Situation.

Erst einmal freuen sich sowieso alle, dass die sommerliche Zusammenkunft stattfinden konnte. Es ist ein gänzlich offenes Treffen. Man muss sich nicht anmelden, wer mit seinem Oldtimer kommt, der kommt. Egal, ob zwei Räder oder vier, ob Schlepper oder Auto. „Was aussieht wie ein Oldtimer, darf auf den Hof“, sagt Reiner Glock, der die Fahrzeuge hereinwinkt. „Hier geht es nicht um Marken, das genaue Alter oder dies und das. Alles darf rein, Hauptsache alt.“ Die Schlepper- und Oldtimerfreunde sind sicher: „Jemand mit einem neuen Auto würde es hier ja gar nicht versuchen.“

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Das Ergebnis gibt den Machern recht: Der bunte Mix an Fahrzeugen, der auf dem Hof im Erdmannhäuser Gewerbegebiet steht, überzeugt die Besucher. Vom Fendt-Dieselross von 1948 über den VW T1 aus den 1960er Jahren bis hin zu vielen Kreidler-Zweirädern, Porsche-Traktoren, einem Zweier-Golf, und, und, und . . . ist alles vertreten.