Chinas Präsident Xi Jinping bei US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus. Foto: DPA

Es ist der erste Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping im Weißen Haus. Die Beziehungen zwischen Washington und Peking waren schon mal besser.

Washington/Stuttgart. Die Beziehungen zwischen den USA und China – von vielen Strategen als die wichtigsten der Welt eingestuft – waren schon einmal besser. Darüber kann auch Chinas neue Klimaschutz-Initiative nicht hinwegtäuschen. Seit geraumer Zeit schon sind die Amerikaner nicht mehr so optimistisch, dass ihnen die Einbindung des aufstrebenden Riesenreiches in eine friedliche Weltordnung gelingen könnte. Die wachsende militärische Stärke Chinas bereitet Washington Kopfzerbrechen.

Da hilft es nicht, dass sich Peking unter Präsident Xi Jinping seit 2012 klar von der außenpolitischen Zurückhaltung des Reformers Deng Xiaoping verabschiedet hat und durch Muskelspiele im westlichen Pazifik die Entschlossenheit der Ordnungsmacht USA testet. Und der amerikanische Klagekatalog geht noch darüber hinaus: Man wirft den Chinesen Cyberangriffe, Währungsmanipulationen und die Unterdrückung jeder Opposition vor. Darüber könnte fast übersehen werden, dass Washington und Peking durchaus auch Erfolge ihrer Kooperation vorzeigen können. Dazu zählt die Klimapolitik ebenso wie das Nuklearabkommen mit dem Iran.

Doch vorbei sind die Tage, als Deng 1979 bei seiner allerersten USA-Reise auf einem Rodeo erschien und einen Cowboy-Hut trug. Xi spielt lieber die nationalistische „Wir-sind-auch-mächtig“-Karte , um so seine Popularität und Macht daheim zu stärken. Doch damit hat China die meisten seiner asiatischen Nachbarn zutiefst verschreckt. Und die Amerikaner nimmt er so auch nicht für sich ein.