Der Roulettetisch (an dem man Getränkegutscheine gewinnen kann) gehört zu den Offenen Tagen wie die Butter aufs Brot – hier ein Bild von 2019. Foto: Eibner-Pressefoto/Drofitsch

Seit Mitte der 1980er Jahre veranstaltet der Club Forum in Böblingen direkt nach Weihnachten die „Offenen Tage“. Die kultige Zusammenkunft fiel zu Corona-Zeiten zweimal aus, jetzt wird im Waldheim Tannenberg ab dem 27. Dezember wieder drei Tage lang gefeiert.

Was in Sindelfingen die Weihnachtssession für die eher älteren Semester ist, heißt in Böblingen für die Jüngeren „Offene Tage“. Bei der dreitägigen Party des Club Forum treffen sich ab dem 27. Dezember Jugendliche und Junggebliebene, die über Weihnachten (wieder) in Böblingen sind. Die Party-Institution hat Höhen und Tiefen erlebt, seit 2014 findet sie im Waldheim Tannenberg statt.

Bands und DJs treten auf

Zuletzt mussten die „Oftas“ coronabedingt zweimal pausieren. Doch nun organisiert die x-te Generation engagierter Forumler erneut die Sause. Am 27., 28. und 29. Dezember startet der Abend jeweils um 19 Uhr. Neben Bands und DJs, die auftreten, gehören zum Standardprogramm der Offenen Tage der Roulettetisch und die Black-Jack-Theke.

Zudem steht das Event immer unter einem Motto, das bis kurz vor Eröffnung streng geheim gehalten wird. Die Forumler, aktuell eine Truppe von rund 20 Mitgliedern im Alter von 16 bis 29 Jahren, sind seit Wochen mit den Vorbereitungen beschäftigt. „Mit dem Bau und der Gestaltung der Dekoration haben wir schon Ende November angefangen“, berichtet Felix Hentsch aus dem Orga-Team, „und seit dem 15. Dezember bereiten wir das Waldheim Tannenberg nun auf die Oftas vor.“

„Haus der Jugend“ im Paul-Gerhardt-Weg hatte Kultstatus

In früheren Zeiten gehörte der Club Forum zu den aktivsten Veranstaltern im Raum Böblingen. Bis 2012 war die Gruppe des Evangelischen Jugendwerks im Paul-Gerhardt-Weg untergebracht und verfügte über größere Räume – legendäre Konzerte, das Sommer-Open-Air und auch ausufernde Offene Tage machten den Club Forum zur Jugendkultur-Institution. Doch dann wurde das „Haus der Jugend“ abgerissen und machte einer großen Kindertagesstätte Platz. Nach langem Hin und Her fand die Club-Forum-Gruppe einen neuen Platz in einer ehemaligen Gaststätte unterhalb des Rathauses in der Altstadt. In der Marktstraße ist nicht mehr ganz so viel möglich, dennoch treffen sich dort nach wie vor Jugendliche und junge Erwachsene unter dem organisatorischen Dach des Evangelischen Jugendwerks.

Wie viel Publikum die Oftas anlocken werden, weiß niemand genau

Wobei die Corona-Pandemie auch für die Forumler eine schwierige Zeit war, größere Zusammenkünfte oder Veranstaltungen waren zeitweise unmöglich. So wird ein Jugendtreff unattraktiv, der enorm wichtige Nachwuchs bleibt aus, Aktive wenden sich womöglich ab. „Corona hat uns schwer zugesetzt“, sagt Felix Hentsch, „deshalb haben wir in diesem Jahr versucht, verstärkt Werbung zu machen und sowohl alte als auch neue Böblinger zu erreichen.“ Die Oftas stünden wie gewohnt für ein Zusammenkommen mehrer Generationen aus Böblingen und Umgebung. „Trotzdem geht es uns derzeit nicht anders als vielen Veranstaltern und Vereinen“, gibt Hentsch zu, „selbst bei traditionellen Veranstaltungen wie unseren Oftas kann niemand richtig einschätzen, wie viele Leute kommen.“ Nichtsdestotrotz hoffe man auf großen Zulauf. „Dafür geben wir alles!“