Olena Afanasenko stellt mit Kolleginnen nach alter Tradition ukrainische Haarkränze, wie auf diesem Foto her. Foto: 380979468003/Androshchuk Pavlo

Bei den offenen Ateliers des Kunstverein Wagenhalle kann man in die Werkstätten blicken, jede Menge Kunst entdecken und Kunstschaffende kennenlernen – In diesem Jahr auch neun aus der Ukraine geflüchtete Künstlerinnen und Künstler und ihre Werke.

Wenn der Kunstverein Wagenhalle zum Tag der offenen Tür lädt, wird daraus ein ganzes Wochenende. Am 8. und 9. Oktober öffnen rund 40 Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers und Werkstätten am Nordbahnhof, präsentieren ihre Arbeiten und laden zum Austausch ein. Die Sonder-Ausstellung mit dem Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart „Visions & Voices Of Ukrainian Artists“ ist an dem Wochenende zudem eingeladen und widmet sich aktueller Kunst aus der Ukraine: Neun aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtete Künstlerinnen und Künstler, die in Deutschland ihre neue Heimat gefunden und ihr Schaffen fortgesetzt haben, sind anwesend und präsentieren ebenfalls ihre Werke.

Wie die Wagenhallen-Künstlerinnen und -Künstler arbeiten auch die Kriegsflüchtlinge in ganz unterschiedlichen Bereichen: Anton Avdieiev, der nun in Stuttgart lebt, ist Fotograf, Alina Bukina ist derzeit Stipendiatin am Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und stellt Zeichnungen aus. Die nun in Esslingen lebende und aus der Donezk-Region stammende, junge Fotografin und Filmemacherin Zophia Ewska zeigt ihre teilweise bedrückenden Schwarz-Weiß-Arbeiten. Die heute in Bayern lebende Künstlerin Olena Afanasenko widmet sich dem folkloristischen Erbe der Ukraine und fertigt traditionelle ukrainische Haarkränze. Eine Kunst, die heute kaum noch jemand beherrscht. Konstantinas Grosman ist Puppenspieler und -bauer. Er ist aus dem Süden der Ukraine geflohen und lebt derzeit in Nürnberg. Nicht nur den 53-Jährigen dürfte die Begegnung mit den Riesenpuppen Dundu und den dahintersteckenden Künstlern besonders interessieren. Dundu gibt Einblicke und Aufführungen an beiden Tagen, außerdem im Rahmenprogramm: weitere Performances, Tanz-, Schmuck-, Jonglage- und Yoga-Workshops, Konzerte sowie Führungen durch das Kulturschutzgebiet.

Zudem gibt es eine weitere Sonderausstellung: Im Rahmen der offenen Ateliers wird auch die bis zum 15. Oktober dauernde Gruppenausstellung zum PFFFestival, das sich Graffiti und urbaner Kunst in Stuttgart widmet, eröffnet.

Tage der offenen Ateliers. 8. und 9. Oktober, Kunstverein Wagenhalle, Innerer Nordbahnhof 1, Sa 12 bis 20 Uhr, So 12 bis 18 Uhr. Eintritt frei. Infos unter www.kunstverein-wagenhalle.de

Ukrainehilfe des Ifa

Kontakt
Das Land Baden-Württemberg hat zusammen mit dem Ifa – Institut für Auslandsbeziehungen eine Anlaufstelle für Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine sowie baden-württembergische Kultureinrichtungen eingerichtet. Wer etwas anbieten möchte oder ukrainische Künstlerinnen und Künstler unterstützen möchte, kann sich dorthin wenden. Telefon: 07 11 / 22 25 - 2 00, Mail: kultur-ukraine@ifa.de, www.ifa.de/foerderungen/kulturhilfe-ukraine/