In den Sommerferien wird das Rondell am Österreichischen Platz saniert. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

In den Sommerferien wird das Rondell am Österreichischen Platz erneuert. Das sorgt nun schon im Vorfeld bei einigen Stadträten für mächtig Ärger.

Stuttgart - Riesenaufregung wegen der bevorstehenden Sanierungsarbeiten am Rondell des Österreichischen Platzes: Grüne und SÖS/Linke-plus versuchten am Dienstag im städtischen Technik-Ausschuss zu verhindern, dass die nötigen Umleitungen von Autos einen größeren Eingriff in Stuttgarts bedeutendste Radfahrstraße, die Tübinger Straße, nach sich ziehen. Sie konnten aber nicht verhindern, dass die Poller-Absperrung gegen Autoverkehr in Höhe der Feinstraße für die Zeit der Sommerferien beseitigt wird und die Radstraße auf 200 Meter Länge quasi aufgehoben wird. Fahrräder und Kfz sollen hier gleichberechtigt fahren, und auch zwei Ampeln sind vorgesehen.

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Die Kritiker waren nicht nur in der Minderheit. Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU) hatte zudem klargemacht, dass die Straßenverkehrsbehörde die Regelung allein anordnen könne. Und die Verantwortlichten hatten über die Regelung noch bis Montagabend gehirnt.

Grünen sehen „falsches politishes Signal“

Ihr Plan sieht vor, mit einer weiträumigen Umleitung möglichst viele Autos vom Rondell fernzuhalten. Die Belieferung des Einkaufszentrums Gerber und die Zufahrt zur WGV-Versicherung müssen aber auch dann gewährleistet sein, wenn die Zufahrt zur Feinstraße vom 26. Juli bis 8. September für den ersten Bauabschnitt wie ein Teil des Rondells gesperrt ist. Verkehr vom Marienplatz Richtung Stuttgarter Zentrum soll noch vor der Feinstraße nach rechts zur B 14 abgeleitet werden, unvermeidlicher Verkehr von der B 14 zur Feinstraße über die Fangelsbachstraße auf die Tübinger Straße fließen. Die Grünen sowie SÖS/Linke-plus wollten die Eingriffe für Radfahrer reduzieren und das „falsche politische Signal an die Radfahrer“ verhindern. Sie schlugen vor, von der B 14 durch das Gerberviertel die Andienung für das Einkaufszentrum zu gewährleisten. Doch dort ist es nach Auffassung der Verwaltung schon jetzt „zu eng“. Die Verkehrssicherheit sei aber „nicht verhandelbar“, sagte Schairer. CDU und Freie Wähler rieten, die Kirche im Dorf zu lassen: „Wir reden über sechs Wochen.“