Özil wurde bei nahezu jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Foto: Bongarts

Beim verlorenen Testspiel gegen Österreich sahen sich Ilkay Gündogan und Mesut Özil wegen ihres umstrittenen Besuchs mit türkischen Präsidenten dem Unmut einiger Fans ausgesetzt. Beim DFB indes ist das Thema offenbar abgehakt.

Klagenfurt - Trotz eines WM-würdigen Comebacks von Manuel Neuer hat Deutschland gegen Österreich die erste Niederlage seit 32 Jahren kassiert. Eine auf vielen Positionen noch mit Ersatzkräften besetzte Fußball-Nationalmannschaft unterlag nach Blitz und Donner in Klagenfurt mit 1:2 (1:0).

„Wenn wir so spielen, haben wir keine großen Chancen“, analysierte ein merklich unzufriedener Bundestrainer Joachim Löw. Immerhin: Kapitän Neuer überzeugte nach achtmonatiger Wettkampfpause schon wieder mit einigen Klasse-Paraden. Doch auch der Kapitän musste sich am Samstag über Unzulänglichkeiten seiner Vorderleute ärgern.

Thomas Müller „Wir stehen absolut hinter den beiden“

Die Mittelfeldspieler Ilkay Mesut Özil und Ilkay Gündogan mussten derweil bei jeder Ballberührung ein Pfeifkonzert von den Rängen über sich ergehen lassen. Schon bei der Nationalhymne gab es vereinzelt Pfiffe, später dann wurde vor allem Gündogan bei beinahe jeder Ballberührung ausgepfiffen. Hintergrund: Özil und Gündogan hatten sich kurz vor dem WM-Trainingslager des Titelverteidigers mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen, ihm Trikots geschenkt und gemeinsam für Fotos posiert.

Beim DFB ist das Thema offenbar abgehakt. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht „absolut hinter“ ihren in die Kritik geratenen Mittelfeldspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan. Das bestätigte Stürmer Thomas Müller im Interview mit der Welt am Sonntag. „Wir haben das in den ersten Tagen hier im Trainingslager angesprochen. Die beiden haben im Kreise der Mannschaft Stellung genommen und unsere Fragen beantwortet“, sagte Müller: „Wir stehen absolut hinter den beiden, sie sind ein wichtiger Teil unseres Teams. Für uns ist das Thema nun abgehakt.“