In der Lamprechtshöhle in Österreich sitzen drei Höhlenforscher aus Polen fest (Archivbild). Foto: dpa/Stefanie Ruep

Für viele wäre es ein Albtraum – für Höhlenforscher ist es nichts ganz Ungewöhnliches, in einer Höhle festzusitzen. Für drei Experten aus Polen wird die Lamprechtshöhle in Österreich zur Falle. Fachleute sehen sie nicht in ernster Gefahr.

St. Martin bei Lofer - In der Lamprechtshöhle in Österreich sitzen drei Höhlenforscher aus Polen fest. Die Mitglieder einer angemeldeten Expedition können nicht mehr ins Freie, weil Schmelzwasser in das Gangsystem eingedrungen ist und ein nun bis zur Decke gefüllter Höhlensee den Rückweg versperrt, wie das Land Salzburg am Freitag mitteilte. „Wir sind optimistisch, weil die Forscher bestens ausgerüstet sind, als Vollprofis mit der Situation umgehen können und es in der Höhle Rettungsnischen mit Decken sowie Notausrüstung gibt“, sagte die Leiterin der Salzburger Höhlenrettung, Monika Feichtner.

Die Lamprechtshöhle in St. Martin bei Lofer erstreckt sich auf 60 Kilometern Länge und gehört zu den tiefsten Höhlen der Welt.

Kältere Temperaturen könnten Rettung sein

Für den weiteren Einsatz wurden vom Land Salzburg vier Höhlentaucher angefordert. Sie sollen zu den Eingeschlossenen vordringen und erkunden, wie es ihnen geht und sie gegebenenfalls versorgen. Es sei davon auszugehen, dass keine dramatische Lage herrsche, sagte Einsatzleiter Gernot Salzmann im Sender oe24. Die drei Höhlenforscher gehören nach Angaben der Behörden seit Jahrzehnten zu den besten Kennern der Lamprechtshöhle. Sie wollten bei einer für 20 Stunden geplanten Tour Gesteinsproben sammeln.

Mit den kälteren Temperaturen – wie sie zumindest in den nächsten Tagen erwartet werden – sollte der Wasserstand bald wieder sinken und der Rückweg frei sein, hieß es. Eine genaue Prognose sei aber schwierig. „Sie können jedenfalls nicht heraustauchen, denn dafür muss man ein absoluter Spezialist sein und das ist aus derzeitiger Sicht nicht nötig“, sagte Wolfgang Gadermayr, Höhlenretter und Geologe.