Es ist ein stolzes Gebäude, aber es ist in die Jahre gekommen. Foto: Caroline Holowiecki

Vor gut zwei Jahren sind die Planungen für die Sanierung der Österfeldschule in Vaihingen vorgestellt worden, seither ist es still. Wo steht das Riesenprojekt momentan?

Die Liste ist lang: Eine richtige Mensa muss her, außerdem braucht es zusätzliche Räume für Kinder und Lehrkräfte sowie neue Toiletten auf den Stockwerken, und überhaupt stehen kleinere und größere Arbeiten an. Die Österfeldschule in Vaihingen muss umfassend saniert und erweitert werden. Das wurde im Mai 2021 bekannt. Die Stadtverwaltung rechnete damals mit einer Bauzeit bis Herbst 2030 und mit Kosten von 26,4 Millionen Euro. Im Zentrum steht das Haupthaus an der Katzenbachstraße inklusive der Turn- und Versammlungshalle sowie des Lehrschwimmbeckens. Die Außenstelle an der Pfarrhausstraße wird abgebrochen. Die einzügige Außenstelle am Liasweg ist von den Planungen nicht betroffen. Allerdings: Das Projekt ist so umfassend, dass es nicht im laufenden Betrieb umgesetzt werden kann. Es wird also Interimsbauten geben müssen.

Wie die aussehen werden, wann sie kommen und wie es überhaupt weitergeht, dazu ist auch knapp zwei Jahre später nichts bekannt. Wann die Sanierung des Hauptgebäudes, dessen ältester Trakt in den Jahren 1901 und 1902 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht, tatsächlich starten wird, ist unklar. „Es hat sich nichts verändert, es ist nichts vorangegangen“, sagt die Rektorin Erika Diemer-Hohnholz. In absehbarer Zeit erwartet sie auch keine Bewegung beim Projekt. „Ich sehe nicht, dass es so schnell gehen wird“, sagt sie. Tatsächlich ist in der Baubranche in der Vergangenheit vieles schwieriger geworden. Werkstoffe und Handwerker fehlen. Und überhaupt ist der Sanierungsstau in ganz Stuttgart und auch speziell in Vaihingen nicht unerheblich.

Mindestens vier Jahre Bauzeit

Nach dem Vorprojektbeschluss in den kommunalen Gremien läuft zumindest im Hintergrund die Planung weiter. „Im folgenden Vergabeverfahren konnte mit „asp Architekten“ im Sommer 2022 ein erfahrenes Büro aus Stuttgart für die Umsetzung der weiteren Planungen gewonnen werden“, teilt Harald Knitter, ein Sprecher der Stadtverwaltung, fürs Hochbauamt mit. Derzeit werde ein Entwurf erarbeitet und abgestimmt, der im nächsten Schritt der Schulgemeinschaft vorgestellt werden solle. „Der Projektbeschluss soll zum Jahreswechsel 2023/24 gefasst werden. Erste Arbeiten vor Ort sind im Laufe des Jahres 2024 geplant“, erläutert er. Gerechnet werde mit einer Bauzeit von mindestens vier Jahren in mehreren Bauphasen.

Der Schulbetrieb für die 390 Österfeld-Grundschüler geht erst mal normal weiter. Erika Diemer-Hohnholz spricht von hohen Schülerzahlen und einem guten Zulauf. Dass irgendwann mal in Interimscontainern gelernt werden müsse, schrecke Mütter und Väter nicht. „Die Verlässlichkeit, kurze Wege und die Bezugspersonen sind für Eltern wichtig“, stellt sie klar. Zumal die Österfeldschule, sanierungsbedürftig oder nicht, etliche Vorzüge habe. So seien die Klassenzimmer extra groß, und auch der Schulhof ist riesig. „Das sind alles Punkte, die ich ganz toll finde“, sagt Erika Diemer-Hohnholz. Allerdings: Eine Sache wird doch zeitnah angepackt. Im Sommer sollen Brandschutztüren installiert werden. Momentan sind viele Flure kahl, Bilder und sogar Garderoben mussten abmontiert werden, um keine Brandlast darzustellen.