Die Stuttgarter Stadtbahn empfängt die Fahrgäste mit höheren Fahrscheinpreisen Foto: Michele Danze

Nun ist klar, welche Tickets des Verkehrsverbunds Stuttgart 2015 teurer werden. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert: Fahrgäste außerhalb Stuttgarts sind besonders benachteiligt.

Stuttgart - Der meistverkaufte Fahrschein im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) wird am 1. Januar 2015 teurer. Das Erwachsenenticket für eine Zone, das im vergangenen Jahr mehr als 9,2 Millionen Mal verkauft wurde, kostet künftig 2,30 statt 2,20 Euro. Das ist ein Zuschlag von 4,6 Prozent. Noch teurer werden nach den Plänen des VVS, die an diesem Mittwoch im regionalen Verkehrsausschuss erstmals öffentlich diskutiert werden, zwei Fahrscheine für Kinder: Das Viererticket für drei Zonen kostet künftig 6,80 anstatt 6,40 Euro und damit 6,3 Prozent mehr. Das Kinder-Einzelticket für drei Zonen wird 1,80 anstatt 1,70 Euro kosten und damit 5,9 Prozent mehr als aktuell. Auch das Erwachsenenticket für drei Zonen wird mit 3,90 statt 3,70 Euro und einem Plus von 5,4 Prozent überdurchschnittlich teurer. Der Verbund hebt die Preise im Durchschnitt um 2,9 Prozent an.

Am meisten zusätzlich zur Kasse gebeten werden dieses Mal die Fahrgäste im Gelegenheitsverkehr, die etwa von außerhalb Stuttgarts mal in die Innenstadt wollen. Andreas Kegreiß vom Fahrgastverband Pro Bahn nennt noch einen anderen Grund, weshalb die VVS-Fahrgäste aus den Landkreisen um die Landeshauptstadt im Nachteil sind: „Draußen müssen sie oft bei einer Fahrt von einer Station zur nächsten 2,30 Euro zahlen, weil das Kurzstreckenticket nicht gilt.“ Dieses gibt es auf der Schiene nur bei Strecken unter zwei Kilometern für 1,20 Euro. In Stuttgart bekomme man innerhalb einer Zone zudem viel mehr fürs Geld.

Der Pro-Bahn-Sprecher ärgert sich grundsätzlich über die jährlichen Preiserhöhungen im VVS. „Bei diesen Verspätungen im Bereich der S-Bahn ist das nicht tragbar.“ Die Verkehrsunternehmen argumentieren vor allem mit gestiegenen Personalkosten.