Elektrobusse bringen bereits auf vielen Straßen Deutschlands ihre Fahrgäste emissionsfrei ans Ziel. Foto: imago images/Norbert Neetz

Er soll eine Interimslösung, aber kein Ersatz sein. Die Idee eines Pendelbusses auf einem Teil der Trasse der U5 zwischen dem Bahnhof Leinfelden und der Ortsmitte von Echterdingen ist überraschend zurückgestellt worden.

Es solle zunächst mit Vertretern der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) verhandelt werden, erklärte der Oberbürgermeister Roland Klenk. Bereits während der Diskussion im Technischen Ausschuss der Stadt Leinfelden-Echterdingen wurde die Sorge geäußert, ein Pendelbus könnte das Aus für die U 5-Verlängerung bedeuten. Schließlich gäbe es mit einem Bus ein ÖPNV-Angebot auf der Strecke. Wozu dann noch die U5-Verlängerung?

Ursprünglich sollten die Pläne für einen Pendelbus mit einem Beschluss des Gemeinderates am vergangenen Dienstagabend vorangetrieben werden. Die Stadt erachtet ein ÖPNV-Angebot auf der Strecke als dringend notwendig. Immerhin kommt ein Gutachten zu dem Schluss, dass zwischen 1500 und 1900 Menschen täglich in beiden Richtungen den Bus nutzen könnten.

Die Sitzungsvorlage für den Pendelbus war bereits erstellt. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie stand die Vergabe von Planungsleistungen an. Doch nun soll gewartet werden, bis ein SSB-Vertreter in der nächsten Sitzung des Technischen Ausschusses Stellung zu den Plänen, vor allem zum Zeitplan für die U 5-Verlängerung nimmt. Immerhin würde die weitere Planung für den Pendelbus mit fast einer Viertelmillion Euro zu Buche schlagen.

Die U 5-Verlängerung als die bessere Alternative

Für notwendige Bauarbeiten wie etwa das Einrichten von Haltestellen oder den Trassenbau und andere Arbeiten könnten weitere 3,8 Millionen Euro fällig werden. Die jährlichen Betriebskosten werden derzeit auf 490 000 Euro geschätzt. Sollte die SSB nun doch noch zusagen, die U 5 in den nächsten Jahren zu verlängern, könnte die Stadt viel Geld für die Interimslösung mit dem Pendelbus sparen.

Die U 5-Verlängerung wird von vielen Kommunalpolitikern im Vergleich zum Bus als die bessere Lösung angesehen, weil sie unter anderem ein Umsteigen auf die Schiene am Bahnhof in Leinfelden unnötig machen würde. Mit der U 5 könnte ohne Umsteigen von der Ortsmitte Echterdingen bis in die Stadtmitte von Stuttgart und über den Pragsattel bis zum Killesberg gefahren werden. Zudem würde neben der S-Bahn eine weitere Schienenverbindung zwischen Leinfelden und Echterdingen entstehen. Insgesamt könnte dies zu einer Entlastung der viel befahrenen Verbindungsstraße zwischen den Teilorten führen.