Die Nachfrage nach dem günstigen Ticket hat sich mehr als verdreifacht. Foto: Archiv Caroline Holowiecki

Seit Anfang 2020 gibt es eine günstige Fahrkarte für alle, die sich innerhalb von Filderstadt mit Bus und Bahn fortbewegen. Die Probezeit stimmt trotz widriger Umstände zufrieden.

Das Filderstadt-Ticket soll unbefristet fortgeführt werden. Das günstige ÖPNV-Ticket gibt es seit Anfang 2020. Es berechtigt Einzelpersonen, für den Preis von 3,50 Euro und Gruppen von bis zu fünf Personen zum Gesamtpreis von sieben Euro beliebig viele Fahrten an einem Tag innerhalb der Grenzen von Filderstadt zu unternehmen.

Die Probezeit für die günstige Fahrkarte läuft Ende dieses Jahres aus. Mit den Erfahrungen ist man zufrieden – obwohl der Start holprig war. „Trotz erschwerter Startbedingungen durch Ausgangssperren und Kontaktreduzierungen während der Coronapandemie in den Jahren 2020 bis Anfang 2022 und dem konkurrierenden Tarifangebot des Neun-Euro-Monatstickets sind die Verkaufszahlen des Filderstadt-Tickets kontinuierlich gestiegen“, heißt es in der Vorlage des Ordnungsamts an die Beschlussgremien. Im ersten Monat, im Januar 2020, seien bereits knapp 1200 Einzel- und 45 Gruppenkarten verkauft worden.

„Die Nachfrage hat sich bis Ende 2022 auf rund 4005 Filderstadt-Tickets und 106 Gruppentickets mehr als verdreifacht“, teilt das Amt mit, und dies, obwohl die Preise zwischenzeitlich leicht erhöht wurden. In Summe sind in den bisher drei Stadtticket-Jahren trotz widriger Bedingungen fast 65 000 Fahrkarten verkauft worden. Günstige Stadttickets gibt es auch in anderen Kommunen in der Region Stuttgart. Im benachbarten Leinfelden-Echterdingen gibt es ebenfalls seit 2020 eine solche Fahrkarte. Es sei ein sehr attraktives Angebot, das dank der finanziellen Unterstützung der Stadt den Bürgerinnen und Bürgern die Nutzung von Bus und Bahn in ihrer Kommune erheblich erleichtere, sagte der Stadtsprecher Thomas Krämer im Dezember im Gespräch mit dieser Zeitung.

In der Stadt Esslingen wiederum soll das Stadtticket wieder abgeschafft werden. Ende 2022 stimmte eine Gemeinderatsmehrheit zähneknirschend dem Aus zu – aus Spargründen. Die städtischen Kassen seien derart belastet, dass man sich den Zuschuss für das von der Stadt subventionierte Angebot sparen möchte.

Ticket macht ÖPNV attraktiver

Die Stadtverwaltung Filderstadt wiederum empfiehlt, das Ticket unbefristet beizubehalten. Es sei ein wichtiger Baustein in den Bestrebungen, den ÖPNV attraktiver zu gestalten und damit die Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung unter Berücksichtigung des Klimaschutzes und der Förderung des lokalen Handels umzusetzen. Das lässt sich die Stadt auch einiges kosten. Zur Finanzierung des von der Stadt auszugleichenden Abmangels sollen von 2024 an jährlich 120 000 Euro in den Haushalt aufgenommen werden.

Der Technische Ausschuss hat dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einhellig empfohlen, zuzustimmen. Abschließend wird am 24. April über das Thema beraten.