In Esslingen fahren künftig neben den Bussen des Städtischen Verkehrsbetriebs auch Fahrzeuge der Calwer Firma Rexer. Foto: Ines Rudel/Archiv

Das Busunternehmen Rexer aus Calw hat von der Stadt Esslingen den Zuschlag für zehn Linien erhalten. Die Firma schafft dafür eigenem Bekunden nach rund 30 neue Fahrzeuge an und stellt voraussichtlich etwa 42 Fahrer zusätzlich ein.

Esslingen - Das Busunternehmen Rexer aus Calw übernimmt am 1. Juli gut ein Drittel des Linienverkehrs in der Stadt Esslingen. Dafür schafft die Firma, die im Rahmen eines europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs den Zuschlag von der Stadt erhalten hatte, eigenem Bekunden nach rund 30 neue Fahrzeuge an, stellt voraussichtlich etwa 42 Fahrer zusätzlich ein und bezieht im Raum Esslingen einen Betriebshof. Das erklärte der Rexer-Geschäftsführer Arno Ayasse am Montag in einem Pressegespräch. Die Konzession für die weiteren knapp zwei Drittel des Stadtverkehrs besitzt der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE).

Die Firma bedient zehn Buslinien

Wolle sich ein Busunternehmen am Markt halten, komme es „um diese Ausschreibungen nicht herum“, ist Arno Ayasse überzeugt. Bei einer nach einem EU-Gesetz vorgeschriebenen Laufdauer der Konzession von zehn Jahren „rechnet sich erfahrungsgemäß die Investition“. Seine Firma, die bisher rund 332 Mitarbeiter beschäftigt, habe bei dem Unternehmen Daimler-Benz knapp 30 Fahrzeuge für die insgesamt zehn Linien im Esslinger Stadtgebiet bestellt, die sie von 1. Juli an bedient. Anfang Juni sollen die barrierearmen Fahrzeuge der neuesten Generation mit Euro-6-Norm geliefert werden. Das habe Daimler-Benz zumindest „unverbindlich“ zugesagt. Mit diesen Bussen sollen die Fahrgäste auf den Linien 104, 108, 109, 110, 112, 115, 132 und 138 sowie auf den beiden Nachtlinien N 12 und N 13 von A nach B befördert werden.

Zudem sei seine Firma zurzeit „in Esslingen oder im Umfeld“ auf der Suche nach einem Standort für einen Betriebshof, wo die Busse abgestellt und gewartet würden. Wo dieser eingerichtet werde, sei noch unklar. Dazu könne er sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äußern. Nur so viel: „Wir sind in Verhandlungen“, so Arno Ayasse. Die Verwaltung – auch für den Busverkehr in Esslingen – bleibe am Hauptsitz in Calw. Die Organisation indes soll vor Ort mit einem Betriebsleiter gestemmt werden.

Eine Chance für einen Mittelständler

Der Esslinger Finanzbürgermeister Ingo Rust ist froh, dass „trotz der Verpflichtung, die Verkehrsleistungen europaweit auszuschreiben, ein Mittelständler zum Zuge gekommen ist“. Die Ausschreibung sei von der Stadt bewusst mittelstandsfreundlich angelegt worden, um auch regionalen Busunternehmen eine Chance zu eröffnen. Erhalten hat sie nun die Firma Rexer, die 1931 gegründet wurde und nach eigenen Angaben aktuell über einen Fuhrpark von 170 Bussen verfügt. Dazu zählen auch sechs Reisebusse, die für die separat geführte Firma Rexer Reisen unterwegs sind. Rexer bedient im Nordschwarzwald 58 Linien. Nun kommen weitere zehn in Esslingen hinzu und Arno Ayasse freut sich darauf, den hiesigen ÖPNV „mitzugestalten“.