Auf ihrem Weg von Neugereut zum Neckarpark wird die U 19 auch am Wilhelmsplatz halten. Foto: Annina Baur

Pendler zwischen Neugereut und Bad Cannstatt können aufatmen, die chronisch übervolle Stadtbahnlinie U 2 bekommt Unterstützung. Vom 17. Oktober an verkehrt die U 19 im Regelbetrieb zwischen Neugereut und Neckarpark.

Bad Cannstatt - Wer in den Stoßzeiten morgens und abends mit der Stadtbahnlinie U 2 unterwegs ist, weiß: Es geht eng zu in der Bahn, Berührungsängste oder Platzangst sollte man besser nicht haben. Die Linie, die zwischen Neugereut und Botnang verkehrt, ist an der Kapazitätsgrenze, das wissen auch die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Besonders beliebt bei Fahrgästen und damit besonders voll ist die Bahn auf der Strecke zwischen Neugereut und Bad Cannstatt-Wilhelmsplatz. „Der Wilhelmsplatz ist eine beliebte Umsteigestation, sowohl zur S- und Regionalbahn als auch zu verschiedenen Bus- und anderen Stadtbahnlinien“, sagt Birte Schaper von den SSB.

Von 17. Oktober an sollte sich die Situation für die Fahrgäste der U 2 nun aber entspannen: „Nach dem sogenannten kleinen Fahrplanwechsel wird die U 19 im Regelbetrieb zwischen Neugereut und der Haltestelle Neckarpark/Stadion tagsüber im Zehn-Minuten-Takt verkehren“, so Schaper. Die Stadtbahnanbindung an den Neckarpark durch die Linie, die bisher nur bei Veranstaltungen eingesetzt wurde, dürfte in Bad Cannstatt mehr als willkommen sein, sie wurde in den vergangenen Jahren vom Bezirksbeirat über alle Fraktionsgrenzen hinweg regelmäßig gefordert.

Verlängerung der U 19 ist bisher nur eine Idee

Noch willkommener wäre den Lokalpolitikern aber eine Verlängerung der Stadtbahnlinie U 19 bis zum Mercedes-Benz-Museum. Diese Möglichkeit hatte SSB-Chefplaner Volker Christiani im November vergangenen Jahres im Bezirksbeirat Bad Cannstatt präsentiert. Damit würden die Mercedes-Benz-Welt, das Mercedes-Benz-Werk und das neu entstehende Wohngebiet Neckarpark an die Stadtbahn angebunden. Die Baukosten für eine solche Streckenverlängerung und den Neubau einer Endhaltestelle beim Museum schätzte Volker Christiani damals auf rund acht Millionen Euro, die jährlichen Betriebskosten würden knapp zwei Millionen Euro betragen. Ob und wenn überhaupt wann die Verlängerung der Gleise realisiert werden könne, sei bisher nicht entschieden: „Es ist bislang nur eine Idee, die planerisch weiter verfolgt wird“, erklärt Schaper.

Ebenfalls weit oben auf der Wunschliste des Cannstatter Bezirksbeirats steht übrigens eine Verlängerung der Stadtbahngleise in stadtauswärtiger Richtung nach Schmiden/Oeffingen. Was bisher aufgrund des Kapazitätsproblems der Linie U 2 ausgeschlossen schien, weil es sinnlos gewesen wäre, eine ohnehin schon übervolle Bahn mit noch mehr Fahrgästen zu füllen, könnte mit dem Regelbetrieb der U 19 zumindest wieder auf der Agenda landen und erneut diskutiert werden.