Der leckgeschlagene Frachter „Wakashio“ vor der Küste Mauritius. Foto: AP/Gwendoline Defente

Wo früher türkisfarbenes Wasser war, ist jetzt ein schwarzer Ölteppich. Ein Tanker ist vor der Küste von Mauritius leckgeschlagen, jetzt fordert das Land Schadensersatz.

Johannesburg - Mauritius fordert von der japanischen Reederei Nagashiki Shipping Schadenersatz für die von ihrem leckgeschlagenen Frachter „Wakashio“ verursachte Ölverschmutzung. Das erklärte Ministerpräsident Pravind Jugnauth am Mittwoch. Er hat die Ölpest zu einer nationalen Katastrophe erklärt.

Rund 1000 Tonnen des geladenen Treibstoffs sind ausgelaufen, nachdem der Frachter auf einem Korallenriff bei Pointe d’Estny auf Grund gelaufen war. Nach Angaben von Umweltschützern drohen 35 Jahre der Renaturierung des Gebiets zunichte gemacht zu werden. 2500 der insgesamt 4000 Tonnen Öl in den Tanks des Frachter wurden bislang abgepumpt.

Tausende von Inseleinwohnern versuchen seit Tagen, den Umweltschaden mit improvisierten Barrieren einzudämmen. Frankreich hat ein Marineschiff, ein Militärflugzeug und technische Berater geschickt. „Es ist wichtig, dass das Schiff geleert wird, bevor es auseinanderbricht“, erklärte Jean Hugue Gardenne von der Naturschutzstiftung von Mauritius. Seit 1985 habe seine Stiftung 200 000 indigene Bäume in dem Gebiet gepflanzt. „Wir haben gefährdete Vogelarten wieder eingeführt ... Jetzt ist alles bedroht, weil das Öl in den Boden und die Korallenriffe eindringt.“