Der Dornbusch-Kindergarten zieht 2015 aus der Ökostation aus. Foto: Fritzsche

Die VHS-Ökostation am Wartberg plant, ihr Angebot für Schulklassen zu erweitern. Weil dafür mehr Platz benötigt wird, muss der Dornbusch-Kindergarten 2015 ausziehen.

S-Nord - Eigentlich sind positive Nachrichten der Auslöser der ganzen Angelegenheit: Das Angebot der Ökostation am Wartberg, einer Einrichtung der Volkshochschule (VHS), wird sehr gut angenommen: „Wir möchten unser Angebot für Schulklassen und Kindergartengruppen ausbauen“, sagt Ingrid Münnig-Gaedke, die stellvertretende Leiterin der VHS Stuttgart. Mehr als 200 Gruppen aus Kindergarten und Schule nutzen derzeit jährlich das Bildungsangebot der Ökostation, Natur auch in der Stadt zu erleben. „Wir haben zusätzliche Fördermittel vom Land beantragt und diese glücklicherweise auch bekommen“, sagt Münnig-Gaedke. „Wir nehmen unseren Bildungsauftrag, möglichst vielen Kindern die Natur nahezubringen, sehr ernst.“ Das Geld soll nun für zusätzliche Naturpädagogik ausgegeben werden.

Darum hat sich die Volkshochschule zusammen mit dem Kindergartenbetreiber, der evangelischen Kirchenpflege, entschieden, die Untermiete des Dornbusch-Kindergartens zum 1. August 2015 zu beenden. Am 21. Februar sind die Eltern von der VHS-Direktorin Dagmar Mikasch-Köthner und dem Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle, zugleich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der VHS, informiert worden. „Wir haben natürlich Verständnis dafür, dass die Eltern zunächst nicht begeistert sind“, wird Wölfle in der Pressemitteilung der VHS zitiert. Auf dem Wartberg-Gelände lasse sich in einer kleinen Gruppe tolle naturnahe Pädagogik machen. Aber der Träger werde bei allen Betroffenen für einen guten Übergang sorgen.

Die Kinder werden an andere Einrichtungen vermittelt

Der Dornbusch-Kindergarten soll aufgelöst werden, die Kinder sollen auf andere Einrichtungen verteilt werden, das garantiert die evangelische Kirchenpflege. Beim Informationsabend seien den Eltern bereits die Optionen des Charlotten-Kindergartens an der Nordbahnhofstraße und des Kindergartens am Fleckenweinberg angeboten worden, sagt der Kirchenpfleger Hermann Beck. „Eine Familie, deren Kind ab Juni den Dornbusch-Kindergarten besuchen wollte, hat sich dafür entschieden, dass das Kind gleich in den Fleckenweinberg geht.“ Alle anderen Familien wollten bis nächstes Jahr bleiben und dann eine Entscheidung treffen. Dank des langen Vorlaufes könne die Situation gut gelöst werden, so Beck.

Die Ökostation ist nicht für mehrere Gruppen eingerichtet

Drei Räume gibt es im Gebäude der Ökostation an der Wilhelm-Blos-Straße: einen Büroraum und zwei Seminarräume. Einer der beiden letzteren ist tagsüber vom Dornbusch-Kindergarten belegt, dort werden momentan zwölf Kinder betreut. Zusätzliche Angebote in der Ökostation sind nur möglich, wenn auch der zweite Seminarraum tagsüber genutzt werden kann. Das dortige Gebäude sei nicht für die Verwendung durch zwei getrennte Gruppen eingerichtet: „Es gibt beispielsweise nur eine Toilettenanlage“, erklärt Ingrid Münnig-Gaedke. „Solange diese vom Kindergarten benutzt wird, müssen andere Besucher die Außentoiletten des Naturerlebnis-Hauses benutzen.“

Der Dornbusch-Kindergarten ist ohnehin nur provisorisch in der Ökostation untergebracht. Ursprünglich war die Einrichtung im Dornbusch-Gemeindehaus beheimatet gewesen. Dort musste umgebaut werden. Letztlich wurde das Haus aber verkauft, „der Kindergarten konnte nicht zurückziehen“, erinnert sich Hermann Beck. So blieb der Kindergarten in der Ökostation – bis heute.