Umweltschutzorganisationen fordern, die Finger von Früherbeeren zu lassen (Symbolfoto) Foto: imago images/Pascal Broze/Pascal Broze via www.imago-image

Und jährlich grüßt die Erdbeere bereits im Winter und Frühling von den Supermarktregalen. Und jedes Jahr wieder warnen Experten vor ihrem Kauf. Warum?

Vorfreude ist doch die schönste Freude – oder etwa nicht? Wer jetzt noch ein wenig mit seinem Erdbeerkauf wartet, hat sogar die doppelte Freude: Erstens schmecken die Früchte dann besser und zweitens freut sich die Umwelt. Früherdbeeren, wie man sie jetzt schon in den Regalen der Supermärkte findet, haben eine schlechte Klimabilanz – denn sie müssen aus dem Ausland importiert werden und verbrauchen wertvolle Ressourcen.

Nachfrage übertrifft Erzeugung

Generell übertrifft die Nachfrage in Deutschland bei Weitem die nationale Erzeugung: Laut Bundeszentrum für Ernährung muss Deutschland deshalb jährlich rund 115 000 Tonnen importieren. Herkunftsland Nummer eins ist dabei Spanien: 2018 kamen von dort rund 77 000 Tonnen. Dort werden sie in großen Monokulturen auf kargen Böden produziert. Der Wasserverbrauch und der Düngereinsatz sind hoch. Der Naturschutzbund (Nabu) spricht beispielsweise von einem Wasserverbrauch von 20 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich für ein 6 000 Hektar großes Anbaugebiet in der südspanischen Region Huelva. „Das sind, in einer der trockensten Regionen Spaniens, ein Drittel der verfügbaren Wasserressourcen“, erklärt der Nabu.

Schlechte Klimabilanz auch für deutsche Gewächshäuser

Aber auch Erdbeeren aus dem Gewächshaus haben generell eine schlechte Klimabilanz, auch wenn die Gewächshäuser in Deutschland sind. Laut Ökotest wird für das Beheizen viel Energie benötigt. Und was die Pestizide angeht: Die Erdbeere ist eine empfindliche Frucht – und wird deshalb häufig stark behandelt. „Erdbeeren zählen zu den mit Pflanzenschutzmittelrückständen stärker belasteten Früchten“, stellt das Bundeszentrum für Ernährung fest. Der Chemie-Cocktail fällt zwar bei Bio-Erdbeeren weg – der enorme Wasserverbrauch allerdings nicht.

Wie geht nachhaltiger Genuss?

Die Haupterntezeit der Erdbeere beginnt in Deutschland Ende Mai und dauert ungefähr bis Mitte oder Ende Juli. Dann lohnt sich der Kauf der heimischen Erdbeeren: für Mensch und Umwelt. Die nachhaltigsten Früchte kommen vom eigenen Garten oder dem nahe-gelegenen Feld. Bio-Ware verspricht einen pestizidfreien Genuss. Und: Am besten verzichtet man auf die Plastikschälchen.