Drei von 30 Erdbeer-Proben sind mit Pestiziden belastet. Foto: dpa

Ob auf dem Kuchen, in der Marmelade oder frisch aus der Schale: Deutsche lieben Erdbeeren. Warum wir trotzdem auf die deutsche Erdbeersaison warten sollten, macht die Probe von Öko-Test deutlich.

Stuttgart - Die Deutschen verzehren rund 280.000 Tonnen Erdbeeren, meldete die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im letzten Jahr. Damit gehört die Frucht zu den beliebtesten Obstsorten des Landes und die Freude ist groß, wenn das erste Schälchen im Supermarkt des Vertrauens zum Verkauf steht. Doch die Veröffentlichung der Zeitschrift Öko-Test trübt die Freude.

Das Verbrauchermagazin hat jeweils drei Chargen Erdbeeren aus zehn Läden ins Labor geschickt. Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. Nur drei der Proben von waren komplett pestizidfrei. Die anderen Chargen waren mit bis zu sechs verschiedenen Pestiziden belastet.

Erdbeer-Proben der Supermärkte enttäuschen

Öko-Test hatte die Früchte von Rewe, Edeka, Real, Penny, Norma, Netto, Lidl, Kaufland und Aldi (Nord und Süd) auf 500 Pestizide untersuchen lassen. Die Befunde wiesen mehrere Spritzgifte nach. Am höchsten belastet seien die Erdbeeren von Rewe, heißt es auf der Nachhaltigkeitsplattform Utopia.de. In der Probe wurden erhöhte Rückstände von fünf Pestiziden gefunden.

Auch das in Deutschland verbotene Pflanzenschutzmittel Bupirimat konnte nachgewiesen werden. „Die Erdbeeren stammen aus Spanien, dort ist das Pestizid erlaubt, daher dürfen Lebensmittel mit Bupirimat-Rückständen auch hierzulande verkauft werden“ klärt Utopia auf. So besage es das EU-Recht.

Auf heimische Früchte ausweichen

Wer die deutsche Erdbeersaison nicht abwarten will, kann sich damit trösten, dass die Werte des aktuellen Tests besser ausfallen als noch vor einem Jahr. Trotzdem ist die Pestizid-Belastung keinesfalls unbedenklich. Wer sich und alle Mitesser schützen will, sollte deshalb auf importierte Erdbeeren verzichten und auf die deutsche Saison warten.

Damit schützen Verbraucher auch die Umwelt: Fast alle untersuchten Früchte wurden aus dem trockenen Süden Spaniens angeliefert, berichtet Öko-Test. Der Wasserverbrauch für diese Plantagen sei immens und die Anbauregionen seine längst über ihre natürlichen Grenzen hinausgegangen.