Um einen Missbrauch des WLAN-Systems auszuschließen, wird jeder Benutzer gespeichert. Foto: Sascha Sauer

Öffentliches WLAN ist jetzt auch in Fellbach gestartet. Die kostenlosen Hotspots gibt es an gut besuchten Standorten in der Stadt.

Fellbach - Surfen ohne Ende. In Fellbach ist das jetzt möglich. Am Montag hat Oberbürgermeisterin Gabriele Zull symbolisch den Startschuss für elf Hotspots in der ganzen Stadt gegeben. Besuchern steht dort nun ein kostenloses öffentliches WLAN zur freien Nutzung.

OB Gabriele Zull zeigt sich erfreut über den Projektstart: „Es ist ein Serviceangebot für unsere Bürger, aber insbesondere auch für unsere Besucher sowie die zahlreichen Tagungs- und Kongressgäste.“ Ebenso profitierten auch Einzelhändler und Gastronomen von dem Angebot.

Das öffentliche WLAN ist an gut besuchten Standorten eingerichtet

Das öffentliche WLAN ist an gut besuchten Standorten eingerichtet: Es sind in Fellbach der Bereich ums Rathaus, der Marktplatz, der Kirchplatz und die U1-Endhaltestelle sowie das Rathaus-Carrée, der Vorplatz der Schwabenlandhalle, der Cannstatter Platz, der Bahnhofsvorplatz und der Wohnmobilstellplatz beim F3-Bad. In Schmiden kommen das Rathaus und das Große Haus sowie in Oeffingen das Rathaus hinzu.

Es hat vergleichsweise lange gedauert, bis das öffentliche WLAN-Angebot in Fellbach verwirklicht wurde. Die Stadt war aufgrund der unsicheren Rechtslage bislang zurückhaltend mit der Einrichtung, berichtet Hauptamtsleiter Ekkehard Schulz. Nachdem der Gesetzgeber die Rechtslage geändert und die sogenannte „Störerhaftung“ abgeschafft hatte, sei für Fellbach der richtige Zeitpunkt gekommen.

Im September vergangenen Jahres stimmte der Verwaltungsausschuss der Konzeption zu und stellte außerplanmäßig 43 000 Euro für den Ausbau des Netzes zur Verfügung. Die Kommune rechnet mit laufenden Kosten für Internetanbindung, Strom und Wartung von rund 5000 bis 6000 Euro im Jahr, teilt Rüdiger Schenk, Leiter des Projekts in der Stadt Fellbach, mit. Weil Teile des eigenen Datennetzes für den Internetanschluss zur Verfügung gestellt werden konnten, sei das vergleichsweise günstig. Zudem übernehme der Verein Stadtmarketing Kosten bis maximal 1200 Euro im Jahr.

Bei Gewaltverherrlichtung und Pornografie werden die Seiten gesperrt

Die Stadt Fellbach hat bei der Umsetzung auf die Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart (KDRS) und die österreichische Firma IT-Innerebner GmbH und deren Public WLAN-Lösung „Free key“ gebaut. Diese ermöglicht den Nutzern einen kostenlosen Internetzugang. „Der Betrieb finanziert sich über Werbung, die einmal geschaltet wird, wenn sich der Nutzer mit dem WLAN verbindet“, sagt Hans-Peter Frank, der als Geschäftsbereichsleiter für Vertrieb und Consulting bei der KDRS zuständig ist. Während des Surfens werde der User nicht durch Werbung gestört. Außerdem seien die Hotspots jugendfrei, erklärt Hans-Peter Frank. „Bevor das Internet freigeschaltet wird, überprüft ein Content-Management-System, ob es auf den Seiten Gewaltverherrlichung und Pornografie gibt.“ Die Seiten würden daraufhin gesperrt. Um Missbrauch des WLAN-Systems auszuschließen, werde jeder Benutzer gespeichert, sagt der Experte.

Betrieben wird das Fellbacher WLAN-Netz nicht von der Stadt selbst, sondern von der Firma Innerebner. Sie ist als Internetanbieter anerkannt. Somit entfällt für die Kommune der Aufwand der gesetzlichen vorgeschriebenen Vorratsdatenspeicherung und der Schaffung eines Zugangs für die Ermittlungsbehörden.

Weitere Hotspots in Fellbach geplant

In Fellbach soll es nicht bei den elf Hotspots bleiben. Weitere Standorte sind laut Rüdiger Schenk in absehbarer Zeit im Bereich des Jugendhauses, der Stuttgarter Straße, beim Schlössle in Oeffingen sowie beim Seniorenhaus Schmiden geplant. Zudem laufen Gespräche mit Gewerbetreibenden, die daran interessiert sein könnten, nicht durch das öffentliche WLAN-Netz abgedeckte Bereiche mit einem Free-key-Zugang auszurüsten. Infrage kommen könnten die Bereiche um die zwei Keltern, beim Stadtmuseum, die Bahnhofstraße, der Pécser Platz und auch die Ortsmitte Schmiden.