Zu den Abholzeiten der Kitas sind in Stetten die Busse voll mit Kinderwagen, stellt eine Mutter fest, die deshalb schon einige Male nicht mitfahren konnte. Könnten hier größere Busse eingesetzt werden?
Eltern von Kita-Kindern wissen das: Die Bring- und Holzeiten sind heilig, Zuspätkommen ist keine Option. So manche und mancher muss da die letzten Meter zur Haltestelle mitunter rennen, um den Bus noch zu erwischen – bepackt mit Wickeltasche, Kita-Rucksack, Kinderwagen und vielleicht auch noch einem Geschwisterkind auf dem Arm oder in der Trage. Wenn dann der Bus kommt, aber schon so voll ist, dass für den Kinderwagen kein Platz mehr ist und der Busfahrer einem das Zusteigen verweigert, ist weiterer Stress vorprogrammiert.
Auch Miriam Schuhmacher kennt diese Situation. Sie wohnt in Stetten, ist Mutter von zwei Kindern, von denen eines gerade die Eingewöhnungszeit in der Kita abgeschlossen hat. Zweimal sei sie vom Busfahrer schon abgewiesen worden, weil der Bus bereits voll war und kein weiterer Kinderwagen Platz gefunden hätte, „einmal bin ich von alleine nicht eingestiegen, weil es keinen Platz mehr gab“. Das Problem: „Auf der Strecke mit dem Bus liegen alle vier Stettener Kitas“, sagt Schuhmacher. „Alleine in unserer Kita oben auf dem Berg sind auch einige Familien aus Musberg oder Leinfelden, von denen einige mit dem Bus unterwegs sind.“ Leider würden auf dieser Strecke lediglich kurze Busse eingesetzt, teilweise mit Platz für zwei Kinderwagen, teilweise mit minimalem Platz, gerade einmal ausreichend für einen Kinderwagen, teilweise mit Gepäckregal. „Dabei ist besonders zu den Abholzeiten zwischen 13 und 14 Uhr ein riesiger Bedarf“, sagt Miriam Schuhmacher. Und nicht nur für die Kinderwagen: Sind die Busse voll, ist auch kein Platz für Rollstühle oder Rollatoren. Schuhmacher will die Busfahrer, die sie nicht mitgenommen haben, nicht kritisieren: „Die sind ja im Recht – wenn der Bus voll ist, ist er voll.“ Das Problem müsse man an anderer Stelle lösen.
Bei der Busfirma will man nun genauer hinschauen
Durch Stetten fährt die Linie 818, betrieben von Friedrich Müller Omnibusse (FMO). Da die regionalen Buslinien in der DB Regio Bus Baden-Württemberg zusammengefasst sind, geht also eine Anfrage dorthin. „Unseren Nachforschungen zufolge sind die bestellten Fahrzeugkapazitäten auf der Linie 818 grundsätzlich ausreichend“, gibt ein Sprecher zur Auskunft. „Uns ist auch nichts Gegenteiliges bekannt.“ Man werde den Hinweis aber zum Anlass nehmen, die Auslastung auf dieser Linie genauer zu untersuchen. „Bei dauerhaften Kapazitätsengpässen muss mit dem jeweiligen Aufgabenträger geklärt werden, welche Alternativen zur Verfügung stehen, um Abhilfe zu schaffen.“
Bei der Stadt Leinfelden-Echterdingen seien zur Auslastung der Busse auf dieser Linie keine Beschwerden eingegangen, teilt der Stadtsprecher Thomas Krämer mit. Beim Landkreis Esslingen sei die Thematik aber nun bekannt, sagt eine Sprecherin, und man werde auf das Busunternehmen zugehen „und um Beachtung und soweit möglich, um Änderung bitten“. Letztendlich liegt also die Entscheidung, ob und zu welchen Zeiten andere Busse eingesetzt werden, bei den FMO.