Schwäbisches Duo vom Schwein auf dem Teller: Leberwurst trifft Blutwurst Foto: Achim Zweygarth

Unser Kolumnist KNITZ stimmt ein Loblied auf Ochsenmaulsalat, Blutwurst und Hirnsuppe an, auf Speisen, bei denen es nur Ihhs oder Ahhs gibt. Für Zwischentöne scheint da kein Platz zu sein.

Stuttgart - Falls Sie im Freundeskreis mal eine Debatte übers Essen anzetteln wollen (kann man auch über Skype), versuchen Sie es mit Ochsenmaulsalat. Wobei KNITZ Ihnen gleich sagen muss: Sollten Sie wie er ein Fan von Ochsenmaulsalat sein und beabsichtigen, den anderen den Mund wässrig zu machen – leichter fangen Sie zu schreiben an und holen den Literaturnobelpreis.

Sie passen in ein Ochsenmaul

KNITZ vermutet, sämtliche auf diesem Planeten noch existierenden Ochsenmaulsalatfans passen in ein Ochsenmaul. Um das Aussterben von Ochsenmaulsalat zu verhindern, holt KNITZ sich regelmäßig eine Portion beim Metzger (und gleich noch ein Döschen Griebenschmalz dazu). Selbst wenn er keine Lust hat, kauft er Ochsenmaulsalat. In Essig eingelegt hält der sich im Kühlschrank Tage.

Ähnlich verfährt KNITZ mit Kutteln, sauren Nieren oder Hirnsuppe. Entdeckt er die Gerichte auf einer Speisekarte, bestellt er sie.

Die Blutwurst darf nicht fehlen

Das Interessante an solchen Speisen ist, und da darf die Blutwurst nicht unerwähnt bleiben (am besten mit Zwiebeln in der Pfanne erhitzen, bis die Wurst zu einer unansehnlichen, rotbraunen Pampe zerläuft): Entweder man begegnet ihnen mit Ahh. Oder mit Ihh. Es gibt nur Freund oder Feind. Dazwischen existiert nichts.

Beim Essen ist KNITZ Artenschützer

Man könnte sagen, beim Essen ist KNITZ Artenschützer. Er kämpft ums Überleben von Speisen, die seiner Meinung nach einfach dazugehören, wenn man bereit ist, ein Tier vom Leben zum Tod zu befördern. So ein Rindvieh besteht eben nicht nur aus Rostbraten, es hat ein Innenleben, das sich in manchem gar nicht so sehr von unserem unterscheidet. Von den vier Mägen abgesehen.

So viel für heute von KNITZ aus der Gerichteküche.