Das Domizil der Feuerwehr Untertürkheim. Die Feuerwehr Uhlbach ist in diesem alten Gebäude ansässig.Die Feuerwehr Wangen ist in der alten Kelter untergebracht. Foto:  

Viele Gebäude der Freiwilligen Feuerwehren sind in die Jahre gekommen und entsprechen nicht mehr heutigen Standards. Allein acht Feuerwehrhäuser in den oberen Neckarvororten müssten neu gebaut werden.

Obere Neckarvororte - Die Stadt muss erheblich in den Brandschutz investieren. Denn viele der 23 Gebäude der Freiwilligen Feuerwehren in den Stadtbezirken entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen – ihr Durchschnittsalter beträgt 50 Jahre. Einer Erhebung der Branddirektion zufolge besteht demnach lediglich bei fünf Feuerwehrhäusern kein Handlungsbedarf, weil dort, wie 2010 in Obertürkheim, in den vergangenen Jahren Neubauten errichtet wurden. Ansonsten gilt es vielerorts, technische und räumliche Mängel zu beseitigen. Acht Feuerwehrhäuser – fast ausschließlich in den Stuttgarter Neckarvororten – müssten gar neu gebaut werden.

Dem Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen hat Bürgermeister Thomas Fuhrmann jüngst eine Mitteilungsvorlage zum Haushaltsplan 2020/2021 präsentieren. Demnach müssen für insgesamt 13 Gebäude der Freiwilligen Feuerwehren vertiefende Planungen für eine Bestandssanierung, eine Erweiterung oder einen Neubau am bestehenden Standort oder an einem alternativen Standort aufgenommen oder fortgeführt werden. Um einen Sanierungsfahrplan erstellen zu können, werden 550 000 Euro benötigt, die der Gemeinderat Ende des Jahres bewilligen müsste. Welche Maßnahmen sind wo und wann umsetzbar? Erst, wenn die Ergebnisse dieser Analyse vorliegen, kann eine Prioritätenliste erstellt werden.

Keine schnelle Lösungen

Schon die Bestandserhebung macht deutlich, dass die Modernisierung ein Millionenprogramm werden dürfte, dessen Umsetzung sich über Jahre hinziehen wird. Eine schnelle Lösung zeichnet sich für nur wenige Neubaustandorte ab. Denn: Insbesondere aus Lärmschutzgründen werde es immer schwieriger, bestehende Standorte zu erweitern oder neu zu bebauen und es gebe auch kaum alternative Flächen, stellt Fuhrmann fest. „Es ist davon auszugehen, dass in den Doppelhaushalten ab 2022 jeweils maximal zwei bis drei Feuerwehrhäuser realisiert werden können.“

Über die Hälfte der Gebäude der Freiwilligen Feuerwehren ist mindestens 35 Jahre alt. Sie entsprechen in Bezug auf die technische Ausrüstung und die räumlichen Standards nicht mehr den heute gültigen Normen und Vorschriften. Um das zu ändern, werden bei sechs Feuerwehrhäusern (darunter Rohracker) noch in diesem Jahr konkrete Verbesserungsmaßnahmen wie Abgasabsauganlage oder Verbesserungen der Umkleidebereiche in Auftrag gegeben und sukzessive umgesetzt, kündigt Fuhrmann an. An fünf Feuerwehrhäusern (darunter Hedelfingen) müssten vertiefend Bestandssanierungen oder Erweiterungsmöglichkeiten untersucht werden. „Bei acht Feuerwehrhäusern sind Neubauplanungen am bestehenden Standort oder an einem alternativen Standort unumgänglich.“ Es handelt sich um die Gebäude der Wehren in Rotenberg, Uhlbach, Untertürkheim, Wangen, Hofen, Münster, Sommerrain und Sillenbuch.

Identische Mängel

Die Mängel dort sind identisch: In den Feuerwehrhäusern in Rotenberg (Baujahr 1934), in Uhlbach und Untertürkheim (jeweils 1982) sowie in der aus dem Jahr 1713 stammenden alten Kelter in Wangen können keine Umkleideräume geschaffen werden, auch der erforderliche Einbau einer Abgasabsauganlage ist nicht machbar. Es fehlen Parkplätze, zum Teil auch Duschen und geeignete Tore. Ein kleines Fragezeichen steht hinter Rohracker: Mit den jetzt anstehenden räumlichen Verbesserungen allein ist es nicht getan. Mittelfristig sei „ein Neubau erforderlich aufgrund des schlechten Zustandes des aus dem Jahr 1981 stammenden Gebäudes“, führt Fuhrmann in der Vorlage an. Die Planungen für die Entscheidung zwischen Neubau und Generalsanierungen würden laufen .